Die EPIPHONE Wildkat Bigsby
Seit längerer Zeit hat mich die Ästhetik dieser Gitarre angesprochen - und ihr herausragender Preis. Irgendwann ging es nicht mehr anders und ich habe sie mir bestellt. Da ich ein echter Sammler bin, habe ich das Potential, mich schnell für eine Gitarre zu begeistern, andererseits auch ausreichend Vergleichspunkte, um ihre Qualität einordnen zu können.
Zur Haptik
Die Wildkat hat einen starken, griffigen Hals und ist trotz ihrer teilweise Hollow Body Konstruktion vergleichsweise schwer. Der Hals war schnurgerade, allerdings hat das Griffbrett beim Auspacken fast schon gestaubt, so trocken war es. Das machte vor allem Bendings mehr als unangenehm, da die Saiten quasi über den Hals kratzten. Mittlerweile habe ich den Hals fünfmal geölt und es wird langsam besser. Ich vermute, dass diese Prozedur noch einige Male wiederholt werden muss, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden sein werde. Darüber hinaus ist der Sattel etwa zwei Millimeter schmaler als der Hals, was etwas merkwürdig wirkt. Das hätte man besser machen können, ohne dass die Gitarre dadurch teurer geworden wäre.
Klang
Die Wildkat hat schon "trocken" gespielt einen vollen Klang, nicht ganz so wie eine Akustikgitarre oder eine meiner alten Jazzgitarren, aber für ihre Größe (etwas voluminöser als eine Les Paul) recht beeindruckend.
In der Clean-Einstellung kommen die P90 in ihren Goldkappen kristallklar zur Geltung. Durch ihre Bauform bringt sie sehr viel Volumen ein und ist sehr satt.
Im Crunchsektor fühlt sie sich auch recht wohl und hat nicht die hier befürchteten Rückkopplungsanfälligkeiten aufzuweisen.
Der Klang kommt satt und warm zum Tragen.
Im Leadkanal hingegen ist sie ständig in der Nähe einer Rückkopplung, klingt aber bei Benutzung einer Noisegate unglaublich schön. Ich fühle mich hier an den Sound erinnert, den Ted Nugent bei "Stranglehold" hatte. Trotzdem nervt das ständige Rückkoppeln mit der Zeit, auch wenn dies zumeist singend rüberkommt.
Finish
Die Perlmuttlackierung ist sauber ausgeführt, auch in den Problemzonen, auch wenn der Ansatz des Bindings am Cutaway etwas merkwürdig aussieht.
Fazit
Für dieses Geld eine tolle Gitarre, die mit ihrem Bigsby und der goldenen Hardware richtig was hermacht. Leider haben die Hersteller in den Preis ein wenig eigene Arbeit mit eingerechnet.
Ich habe mir die Wildkat als Retoure (neuwertig) mit einer Preisreduzierung um 30 % gekauft. Warum die starke Reduzierung? Das musste ich selbst feststellen. Die Gitarre hat Verarbeitungsmängel am Binding und am Finish. Epiphone lässt in China produzieren!
Ansonsten ist die Wildkat allerdings wirklich prima. Die Grover Mechaniken funktionieren tadellos. Das Bigsby arbeitet einwandfrei und die Gitarre bleibt dabei stimmstabil. Die Alnico P90 liefern den versprochenen Sound, so dass ich beim Spielen enorm viel Freude habe. Dogears und Vintage-Epiphonelabel auf der Kopfplatte sind nette Extras, die klasse aussehen.
Fazit: Durch die Preisreduzierung kann ich mit den Verarbeitungsmängeln leben. Die Ausstattung ist top und liefert einen super Klang. Zudem sieht die Wildkat in der Gesamtoptik doch echt scharf aus!!!
Verarbeitung:
Bei meinem Modell konnte ich keine Makel in Punkto Verarbeitung (Hölzer/Maserung, Lackierung, Binding, Griffbrett, Bünde) feststellen. Hier hält sie, was sie verspricht.
Einer der Tone-Potis schleift minimal. Ist aber kein Grund, "Hand" anzulegen. Die Grover sind gewohnt klasse. Das Bigsby arbeitet sehr sauber, weich, und ist zu recht ein "Highlight".
Klang:
Die beiden P90 sind einfach eine Bereicherung in Punkto Klang. Sie klingt warm am Neck. Was zusätzlich über das Ton-Poti geregelt werden kann.
Am Steg kann der P90 auch bissig. Wobei er definitiv kein "High-Output-Abnehmer" ist. Zusammen ergibt das ein klasse Rhytmusspiel. Wer eine Paula oder vergleichbare Gitarre spielt, kennt hier die Vorzüge der P90.
Optik:
Also hier kann man zu recht sagen, ist sie eine wirkliche Schönheit. Das Natural-Finish hebt die Maserung der Ahorndecke enorm. Der Korpus und Neck passen hier farblich perfekt zusammen. die schwarze Kopfplatte mit dem Blech-Label wirkt keinesfalls billig. Im Gegenteil. Die Grover runden das Aussehen der Kopfplatte perfekt ab. Der Korpus mit der Hardware in Chrome passt einfach super zusammen. Das Bigsby ist absolut der "Eyecatcher". Die beiden "Dogears" wirken sehr edel. Die Potiknöpfe in der Farbkombi Schwarz/Silber passen gut zur Optik. Insgesamt ist sie sehr edel und ansprechend.
Preis/Leistung:
Mit dieser Ausstattung eine Gitarre zu finden ist schwierig. Da gibt es keine Kompromisse. In China zu fertigen, ist nicht bei allen Gitarren ein Nachteil ;-)
Verarbeitung/Klang/Optik zu diesem Preis? Zugreifen, Leute.
Fazit:
"Out of the Box": Stimmen, dehnen, stimmen = spielbar. Klanglich super. Aussehen edel. Preis definitiv OK.
Ich habe nach einer RocknRoll Gitarre mit Bigsby Tremolo gesucht, musste aber leider mit relativ geringen Budget auskommen.
Da kam die Wildkat wie bestellt...im wahsten Sinnde des Wortes.
Sie sieht super aus - das schonmal vorne weg.
Sie liegt eben so gut in der Hand.
Und über den Sound kann man auch nicht meckern.
Also ich wurde alles andere als enttäuscht von dieser Gitarre und empfehle sie gerne weiter.
Habe die Wildcat in Köln probe gespielt, verglichen mit einer Casino Coupe. Zu Hause spiele ich am liebsten eine Epiphone Les Paul Standard. Der Klang über Kopfhörer hat meinem Geschmack am besten getroffen. Die Wahl zwischen Natur und Weiß entschied meine Frau zu Gunsten der tollen weißen Optik. Also dann Bezahlt und an der Ausgabe in Empfang genommen. Beim Service wurde die Einstellung geprüft, und ab nach Hause. Gespielt über meine Amps und PA, ein super glockenartiger Klang. Kann auch das Bigsby Tremolo gut handhaben. Das Tremolo der Ibanes Gitarren bekomme ich z.B. nicht in den Griff. Jetzt die unschöne Sache: Nach in paar Wochen schepperten alle Seiten in den Bünden 1-5. Ok, die Halskrümmung hatte sich wohl durch die sommerliche Luftfeuchtigkeit geändert. Diese neu eingestellt, alles wieder Gut, nur die offene A Seite scheppert. Die Seite liegt seht tief im Sattel? Nachmessen ergab, dass die A und D Seite den gleichen Durchmesser hatten. Das hat weder Epiphone noch Musicstore Service bei der Einstellungskontrolle bemerkt.