Gemeinsam mit seiner im Jahr 2000 gegründeten Band Mastodon gehört Brent Hinds zur Speerspitze des modernen Progressive Metal. Mit seinem ausdrucksstarken Spiel prägt er den Sound seiner Band maßgeblich, außerdem gewann er im Jahr 2007 den Golden Gods Award des Metal Hammer Magazins in der Kategorie Best Shredder.
Gemeinsam mit Epiphone entwickelte Hinds nun ein Signature-Modell auf Basis der altehrwürdigen Flying V, das seinen hohen Ansprüchen an Sound und Spielkomfort entspricht. Mit Mahagoni-Korpus und -hals sowie noblem Ebenholz-Griffbrett besitzt die Epiphone Brent Hinds Flying V einen warmen Grundsound in bester Epiphone-Tradition, der für druckvollen Punch sorgt. Der Hals mit klassischem "1958 Rounded"-Profil liegt hierbei satt in der Hand bietet eine bequeme Grundlage für Riffs und Licks.
Am Verstärker kann die Brent Hinds Flying V Custom dank hochwertiger Tonabnehmer aus dem Hause Lace voll überzeugen. Die Hammer Claws wurden gemeinsam mit Brent Hinds entwickelt und machen ihrem Namen alle Ehre. Mit knackigem Attack, dicken Mitten und kontrollierten Bässen fühlen sie sich in allen Gain-Stufen wohl und transportieren glasklare Arpeggien genau so wie brennende Riffs und komplexe Soli. Hierbei scheuen die Tonabnehmer auch vor tiefen Drop-Tunings nicht zurück, sondern gehen mit souveränder Präzision zu Werke. Verwaltet werden die Tonabnehmer über einen 3-Wege Toggle, individuelle Volumen- und einen Master Tone-Regler.
Hochwertige Hardware in Form der bewährten LockTone Tune-O-Matic/Stopbar-Kombination und unverwüstlicher Grover Rotomatics rundet die Ausstattung der Epiphone Limited Edition Brent Hinds Flying V Custom ab. Durch das Finish in klassischem Silver Burst, das von aufwändigen Bindings an Korpus, Hals und Kopfplatte akzentuiert wird, ist diese Flying V darüber hinaus auch ein optischer Leckerbessen. Als besonderes Detail stellt darüber hinaus ein stilisierter Schädel auf der Rückseite der Kopfplatte klar, wessen Signature Modell die Gitarre darstellt.
Die "Brent Hinds" - ltd., ein limitiertes Sondermodell, wurde nach den Wünschen des bekannten "Mastodon" Sängers und Gitarristen gebaut. Sie basiert im von der Form her auf der Ur-1958 "Korina" - Vorlage. Die Lautstärke- und Klangregler befinden sich daher übersichtlich in einer Reihe und der Klinken-Ausgang ist darunter platziert.
Bereits beim ersten Auspacken ein positiver Eindruck: „Silver Burst“ nennt sich die Poly-Lackierung. Damit würde sich dieses Flying V-Sondermodell, nicht nur wegen der nach fast 60 Jahren immer noch hinreißenden Grundform, auch in jedem Raumschiff gut als Accessoir machen. Die Lackierung war bei diesem Modell ohne Fehler – das recht aufwendige Binding, nun ja, das kann die große Gibson-Schwester sicher besser. Am Body erscheint es wertig, vor allem an den Übergängen von Body zum Hals und am Übergang zum Sattel gibt es kleine Macken. Ich stufe die Gitarre verarbeitungstechnisch insgesamt als „noch ok“ ein.
Ausgangsbuchse und Pickupwahlschalter, bei Epiphone E-Gitarren oft Problemzonen, scheinen diesmal allerdings für die Ewigkeit gemacht. Die Potiregler laufen rund und die 18:1 Grover Mechaniken drehen butterzart. Nur den Plastiksattel aus dem Hause "Billig und schnell" finde ich grenzweitig. Die Hardware der Gitarre ist glanzverchromt, die Pickup-Kappen der Tonabnehmer sind mit "Lace"-Logos verziert, damit auch alle gleich sehen, dass hier die Signature-Tonabnehmer vom Meister Hinds und keine schnöden Gibson PU‘s am Werk sind.
Die Gitarre ist mit nachgewogenen 3,78 Kilo für eine V kein Leichtgewicht. Vor allem im Vergleich zur Original Gibson Flying V (2015 limited Run Japan) erscheint sie mächtig, denn bei dieser liegen dagegen rückenschonende 2,7 Kilo an. Die Brent Hinds baut auch ein wenig größer und tiefer als diese Gibson. Ihr Body ist aus Mahagoni, die Halsform ist ein breites "D", was mir persönlich hervorragend taugt. Für kleinere Hände ist er aber sicherlich grenzwertig. In Richtung Body wird der Hals übrigens noch etwas dicker. Das Griffbrett ist aus Ebenholz, die Perlmutt - Einlagen sind gelungen. Als Besonderheit gibt es noch einen sogenannten "Kill Switch", einen Sound-Unterbrecher-Schalter am Klangpoti, den man für diesen Effekt drücken kann. Ein in meinen Augen überflüssiges Gimmick, das sich Epiphone als "non latching push pot" sogar hat patentieren lassen.
Insgesamt macht die Gitarre, auch im Vergleich zur älteren Gibson-Schwester, einen richtig soliden Eindruck. SIe kam ohne Vorkontrolle und noch so eingestellt, wie ab Werk Indonesien. Das bedeutete in diesem Falle, dass die Seiten meilenweit vom Griffbrett und den Jumbo-Bünden entfernt waren. Der Hals selbst war überraschend gut eingestellt und die fetten Bundstäbchen wirkten wie frisch aus der Plek-Maschine. Alle Achtung!
Nach einigen nötigen Einstellarbeiten, ging es zur Standortbestimmung direkt in einen Vergleichstest mit der schon erwähnten 2015 Gibson Flying V "limited run".
Das Ergebnis: die Brent Hinds fällt im direkten Vergleich keinesfalls ab, im Gegenteil. Da wo die original Gibson eventuell noch ein bisschen luftiger klingt, kontert die Brent Hinds mit endlos langem Sustain und verschärft klingenden Lace Pickups, die mächtig an die in meiner Les Paul Custom montierten Sheptone Pickups erinnerten.
Interessanterweise brachte die anschließende Montage der ABM 2506 Glockenmessing Brücke bei der Brent Hinds keine nennenswerte Steigerung an Obertönen oder Sustain, wie sonst bei allen anderen meinen Gitarren eigentlich immer. Eventuell könnte das an der dem 58- Korina-Modell eigenen Saitenaufhängung (von hinten durch den Body geführt) liegen. Als Koffer empfehle ich den SKB 58 dazu zu nehmen. Der ist wesentlich stabiler und besser verarbeitet als das optionale Epiphone Case aus China.
Mein Fazit: Die Brent Hinds Flying V legt einen Klasse-Auftritt hin und ist für einen Preis von unter 700 Euro nicht nur für "Hardcore-Rocker" ein sehr empfehlenswerter Kauf