Mit der Blueshawk baute Gibson von 1996 bis 2006 eine einzigartige Gitarre, deren Form und Ausstattung speziell für den Blues und seine verwandten Genres entwickelt wurde. Dieses Instrument erfreute sich innerhalb kürzester Zeit großer Beliebtheit und erlangte vor allem in Form von B.B. Kings „Litte Lucille“ Legendenstatus.
Für alle Musiker, die auf der Suche nach einer adäquaten Blues-Gitarre sind, sich aber eines der sehr seltenen und teuer gehandelten Originale nicht leisten können, präsentiert die Gibson-Tochter Epiphone nun ein passende Alternative.
Durch ihren kompakten, hohlen Mahagoni-Korpus, der von einer massiven Ahorn-Decke abgeschlossen wird, besitzt die Epiphone Blueshawk einen warmen Grundsound mit resonantem Akustik-Timbre, während die lange 25.5“ (648 mm) Mensur für einen besonders definiertes Schwingverhalten der Saiten sorgt.
Ausgestattet mit zwei P-90 PRO Tonabnehmern und einem sechsstufigen VariTone-Schalter liefert die Epiphone Blueshawk am Verstärker ein breites Spektrum dynamischer und kräftiger Sounds, die sowohl melancholische Klagelieder als auch Freudenarien singend wiedergeben. Dank einer dritten, im Inneren des Korpus platzierten „Dummy“-Spule, die einen Humbucker-Effekt erzeugt, sind Nebengeräusche hierbei nicht vorhanden.
Die Nighthawk-Brücke mit Saitenführung durch den Korpus trägt zur Ausbildung des charakteristischen Blueshawk Sounds bei und garantiert eine perfekte Einstellung von Intonation und Saitenlagen, während Epiphone Deluxe Mechaniken die Stimmung zuverlässig halten.
Features:
Die Epiphone Blueshawk ist außerdem in den Finishes Translucent Black und Midnight Sapphire erhältlich.
Nachdem die Blueshawk Deluxe von Epiphone ende 2014 angekündigt wurde war ich elektrisiert -- ein Gibson-Klassiker in Neuauflage von Epi: Das sollte man sich nicht entgehen lassen, da die chinesischen Produktionen des ehemaligen Platzhirschen sich ja bekanntlich sehen lassen könenn.
Leider musste ich fast 9 Monate warten (da Epi offensichtlich den Mund zu voll genommen hatte - bis ich das gute Stück endlich in Augenschein nehmen konnte. Eine Tipptopp Lieferung aus Köln brachte endlich das gewünschte Stück zu mir - Dank an Musicstore!
Zur Gitarre: Das Instrument ist tadellos verarbeitet, Bundrein mit exzellenter Seitenlage, lediglich die tiefe E musste ein Quäntchen höher gestellt werden, was aber ob der ordentlichen und sehr funktionalen Steg-Konstruktion kein Problem ist. Die Mechaniken sind sehr fein und Stimmtreu, Potis und Schalter funktionieren gut und haben eine anständige Haptik. Die Bünde sind wirklich gut verarbeitet und wenn nicht polliert (was ich bei der sofortigen Neubesaitung gleich erledigt habe) so doch ordentlich eingepasst und gut verundet. Also alles wirklich eine erfreuliche Erscheinung. Klang: Die Gitarre klingt anders - anders als eine Les Paul, anders als eine Telecaster, anders als eine Strat - und doch hat sie von allem etwas. Sie hat wirklich Output (P90) und kann am richtigen Amp wirklich schwer beindrucken - es "krachen lassen"auch mit ordenlich Sustain, aber gleichwohl hat sie Twang wie man es sich von mancher Tele wünschen würde -sie hat auch (im Steg-PU) glockige Töne wie eine Strat. und was am meisten beeindruckt: sie hat Dynamik. Vielleicht geht die ein wenig auf Kosten der Differenziertheit aber nur wenn mann es sehr genau nimmt - da macht der Signalweg oft mehr Kaputt, als die Gitarre nicht bringt...
Mit dem - VariTone - Schalter lassen sich überdies einige sehr abgefahren Sounds erzeugen, meist Nasal oder Blechern aber zusammen mit Effekten oder einfach dem Tonpoti lassen sich sehr interessante Sounds kreieren - ein wirklich nettes Gimmik...
Ich finde diese Gitarre phantastisch und sie macht richtig Spaß, sie ist sehr schön anzuschauen und gut zu spielen, aber sie ist gewiss kein Instrument für jemanden der es "von der Stange" möchte - ein Exot für Sounds im Indie-, Blues- und vielleicht auch Jazzbereich, und für alles die nach einem "anderen" Sound suchen - aber ein Exot mit Klasse und Thrill - den es nicht alle Tage gibt.
Nachtrag: Jetzt spiele ich das Instrument schon eine ganze weile und bin nach wie vor überaus begeistert. Eine Sache ist mir aufgefallen: Die Gitarre verträgt sich mit manchen Saiten überhaupt nicht - dann zeigt sie sehr unterschiedliche Lautstärken oder einzelne Saiten klingen dünn, oder mumpfig, mit anderen wiederum ist das weg und sie klingt wunderbar. Meine Empfehlung: Daddario XL EJ20 wound third 10/49.
Ich spiele die Blueshawk nur knapp drei Monate. Die Gitarre kam am angekündigten Liefertag in einwandfreien Zustand und sicher verpackt. An der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern.
Die Gitarre ist ordentlich und hochwertig verarbeitet. Verarbeitungsfehler oder Macken konnte ich keine entdecken. Das Palisandergriffbrett war sehr trocken, aber nach einer normalen Pflege beim ersten Seitenwechsel, ist auch hier alles wie es sein soll. Die Werkseinstellungen waren in Ordnung; die Oktavreinheit muss man, denke ich, sowieso bei jeder neu gekauften Gitarre nachjustieren. Die Reiter lassen sich jedoch gut einstellen, so dass dies auch für Anfänger/weniger Geübte völlig unproblematisch ist. Die Blueshawk hat das typische g-Seiten-Problem einer Les Paul. Ein Austausch des Sattels oder Feilen ist jedoch nicht unbedingt nötig - etwas Graphit in den Sattelkerben löst das Problem (einfach ein bisschen mit einem Bleistift in den Kerben rummmalen und die Gleitfähigkeit der Seiten über den Sattel erleichtern). Dieses Problem kann aber auch bei wesentlich teureren Gitarren auftauchen. Nach dem Aufziehen dickerer Seiten (10-46) habe ich nach ein paar Tagen die Seitenlage bzw. Halskrümmung etwas nachjustiert. Dies kann aber auch jeder Anfänger (How-to-do-Videos gibt es ja genügend im Internet). Der Klang mit 10-46-Seiten ist, so finde ich, um einiges bluesiger. Aber das muss ja jeder selber entscheiden.
Der Klang ist super! Der Varitone-Dreher lässt sehr nette Klangakzente zu, ohne dass man viel am Amp herumspielen müsste. Sicherlich nicht unbedingt nötig, aber eine interessante und spassige Zusatzoption. Toll ist der innen verbaute Dummycoil, der wirklich jegliches Rauschen der warmen P90-Pickups unterdrückt ohne den Klang oder den Sustain abzuwürgen. Wer sich eine Semi-Hollow mit P90-Bestückung will sicherlich nicht Punk, Heavy oder Ähnliches spielen. Für alle anderen Richtungen ist die Gitarre jedoch super, wobei die Stärke sicherlich im Blues und Bluesrock liegt. Ich bin kein Profimusiker, aber Verarbeitung, Klang und die hochwertigen Komponenten sprechen dafür, dass auch diese etwas mit der Blueshawk anfangen können.
Fender-Spieler sollten sich darauf einstellen, dass sie sich mit dem Hals etwas vertraut machen müssen, LP-Spieler werden den Hals lieben.
Also mit Blick auf das Preis-Leistungsverhältnis ist die Gitarre ein Knaller. Wer schon immer eine bluesige Semi-Hollow-Gitarre gesucht hat, sollte die Blueshawk in jedem Falle Probe spielen. Ich kann sie nur empfehlen!