Die TS (ThunderStorm) Subwoofer zeichnen sich durch kräftige, akkurate und verzerrungsarme
Wer meine Bewertungen schon einmal gelesen hat weiss, dass ich nicht einfach so 5 Punkte verschenke, nur weil das Produkt eben mal schick aussieht oder nur seinen Zweck erfüllt.
Die Geschichte begann mit dem sehnlichsten Wunsch nach einer Ergänzung der unteren Frequenzen. Egal wo man liest oder sucht, immer begegnen einem die üblichen Verdächtigen von Yamaha, KRK, Genelec, Dynaudio und (und ich war knapp dran) Adam. Von der untersten Preisklasse brauchen wir hier nicht sprechen. Wer aber dann in die Königsklasse aufsteigen will muss den Preis einfach verdreifachen und man ist dabei. Ich habe etliche Subs probegehört und war neben KRK (ja, das hat mich sogar selbst überrascht, ich gestehe kein KRK Fan zu sein) und Genelec natürlich vom Adam Sub10 sehr angetan.
Ich hab die Adam Bestellung quasi schon abgeschickt, da kam mir im letzten Moment die Meldung von einem Magazin rein, die einen Subwoofer der relativ neuen Konkurrenzschmiede von Adam, Eve Audio, getestet haben und zum Umfallen begeistert waren. Nun wurde mein Experimentiergeist endlich geweckt, denn nirgends konnte ich das Ding antesten und Reviews sind ebenso extrem schwer zu finden. Augen zu, bestellen und hoffen hieß nun die Devise.
Und dann kam er, so groß wie zwei alte Mac Pros nebeneinander, knapp 20kg schwer und dazu kam eine Fernbedienung - ha, wer braucht schon eine Fernbedienung, ab ins Regal damit. Der Woofer brauchte, wie alle anderen Lautsprecher auch, zuerst einmal 24Stunden lang Audiofutter, bis er sich eingeschwungen hatte. Zugegeben war der erste Eindruck relativ schal - das berühmte Lippenhochziehen und Stirn runzeln setzte ein. Nach und nach wurde der Klang tiefer, punchiger und vor allem satter. Nachdem mir das ständige unter-den-Tisch-klettern zum Vergleichhören (mit und ohne Sub) zuviel wurde erinnerte ich mich an die doch etwas spärlich mit Knöpfen besetzte Fernbedienung und kramte sie wieder raus. Es machte buchstäblich "klick". Alles, aber wirklich alles Relevante kann man mit diesem Ding mit Knopfdruck steuern: Gesamtlautstärke (schick für das Hören in weiteren Entfernungen), Sub Lautstärke, Trennfrequenz, Sub Mute, Phasen, LED Anzeige (an oder aus), kompletter Mute und Power. Mal ehrlich, es klingt nach einem Gimmick, doch diese Fernbedienung weicht nun nicht mehr von meinem Arbeitstisch.
Es klingt nahezu anmaßend von einem Subwoofer so fasziniert zu sein, doch der Thunderstorm 110 ist das Schweizer Taschenmesser unter den Tieftönern, und das nicht nur wegen seinem verdammt scharfen, tiefen und kraftvollen Sound (ja, beim Nachbarn fielen fast die Bücher vom Regal) sondern wegen der clever durchdachten Bedienung - auch verbunden mit der Fernbedienung.
Die Technologie kann man überall nachlesen, Eve setzt auf Passivmembran am Boden des Geräts um Schalldruckverzerrungen zu verhindern und den Schall nicht nur in die Richtung des Hörers sondern auch in den Boden zu katapultieren. Das Ergebnis ist die bereits vorher hochgelobte Tightness. In Kombination mit meinen Adam A7X bildet der TS110 ein Team, welches nur durch die Oberkönigsklassen von ATC, Quested, Geithain und Konsorten getoppt werden können (und dafür muss erst einmal gespart werden).
Fazit: Die Verarbeitung ist schlicht, massiv und überzeugend, volle Punkte. Der Klang ist der beste, den ich bisher bei den von mir getesteten (und preislich in Frage kommenden) Subs verspürt habe, volle Punkte. Preis/Leistung ist ebenso top, allein schon wegen den immensen Kraftreserven (ja, ich wollte es einmal wissen und drehte auf), volle Punkte. Handling und Bedienung sind wegen dem clever programmierten DSP und dem Frontpanel unerhört bequem und intuitiv, volle Punkte. Und die Fernbedienung ist das ultimative Killerfeature, also auch hier volle Punkte. Selten spreche ich mit solcher Überzeugung eine Kaufempfehlung aus.
Und nun besitze ich somit meinen eigenen Garten Eden, wo Adam und Eva vom Apfel gefüttert werden... Noch nie war (auditive) Sünde so befriedigend!