Die Danubius GACE erweitert die Antique-Serie des slowakischen Herstellers Dowina. Sie ist eine teilmassive Westerngitarre in Grand Auditorium-Bauform, die aufgrund ihrer Konstruktion und ihrer Spezifikationen vielseitig einsetzbar ist. Dank ihres offenporigen Finishs und der massiven Zederndecke entwickelt die Gitarre einen sehr warmen und kraftvollen Klang, der sich schnell und mühelos entfaltet. Der laminierte Macassar-Ebenholzkorpus erweitert den Sound zudem mit ausdrucksstarken und definierten Bässen und bereichert das optische Erscheinungsbild mit seiner facettenreichen Maserung, die mit einer groben Marmorierung durchzogen ist. Ein edles Holz-Binding begrenzt das hochwertige Material und bildet einen geschmackvollen Kontrast zu den Hölzern des Korpus, dessen
Meine bisherige Akustik war seit 2002 eine Cort Earth 70 NS, absolutes Basismodell. Dreadnought, massive Fichtendecke, der Rest laminiert, hat also untenrum gewummert ohne Ende, wurde schnell laut im Bass und hat es mir schwer gemacht, mit meiner gelegentlich recht tiefen Stimme dagegen anzukämpfen. Hat nicht viel gekostet, hat nicht nach viel ausgesehen, hat sich nicht nach viel angefühlt (hart, dünn beschichtete Küchenarbeitsfläche) und hat einfach keinen Spaß gemacht, hat mich in all den Jahren niemals wirklich inspiriert oder mitgerissen.
Jetzt musste mal ein Upgrade her, das wurde diese Dowina. Und wow... was für ein Unterschied! Ich kann (und will) diese Gitarre gar nicht mehr weglegen, nur noch spielen spielen spielen. Bei Fender, Yamaha und Konsorten hatte ich in den letzten Jahren nie etwas in dieser Preisklasse gefunden, das mich trotz all meinen Ladenbesuchen auch nur ansatzweise so begeistern konnte wie diese Gitarre in nur wenigen Minuten.
Zur Optik: die Decke meiner Gitarre ist ganz leicht oranger als auf den Bildern hier, der Hals ist etwas dunkler. Die kleine, spitze Kappe unten am Halsübergang ist nicht aus Holz wie abgebilde, sondern billiges schwarzes Plastik; es ist noch nichtmal das Logo reingelasert. Wo das Griffbrett auf der Decke aufliegt, sieht man SEHR deutlich den weißlichen Leim darunter herausquellen. Der Fishman-Preamp ist bei meiner Gitarre nicht am stegseitigen Teil des Zargen eingelassen, sondern im halsseitigen Teil. Die Halsplatte ist nicht abgesägt und angeleimt wie es (auch bei Dowina) bei günstigen Modellen die Regel ist, sondern ist ein Teil mit dem Hals, so wie es sich gehört. Die Zederndecke ist sanft aber fest anzufassen, der dunkle Palisander an Zargen und Boden ist dagegen sehr stark strukturiert und etwas härter, wirkt fast etwas grob und rüpelhaft im Vergleich. Mir persönlich gefällt das sehr gut. Die Köpfe der Mechaniken sind "Grover style" und aus schwarzem, gummiartigem Plastik.
Verarbeitung: tja, das ist so ne Sache. Ich könnte mich jetzt über den quellenden Leim am Griffbrett aufregen, über einige leicht unsymmetrisch geschliffene Elemente (X-Bracing, Griffbrettende am Schalloch, etc.) und über solche Dinge wie die lockere Klinkenbuchse. Schließlich hat das Teil über 600€ gekostet, das ist schon ne Summe (Jaja, ich weiß, geht auch teurer) und maschinengefertigte Gitarren sind da deutlich präziser.
Für mich ist letztendlich aber entscheidender: das Ding lebt. Wenn man mit der Hand drüberstreicht fühlt man echtes Holz, das von einem echten Menschen mit seinen eigenen Händen zugeschnitten, geformt, gefeilt und geleimt wurde. Im Schalloch riecht es nach Holz, Harz und Leim, nicht nach Chemikalien und Lösungsmitteln. Wenn irgendwas nicht ganz gerade ist... who cares.
Das Wichtigste stimmt: keine kantigen Bünde, schnurgerader Hals, flache Saitenlage, tolle Hölzer und Farben, grandioser Klang.
Klanglich wesentlich spritziger als meine alte Cort, präsenter, angenehmere Höhen, kein Rasseln. Das heulende Wummern bei 150/200 Hz ist komplett weg, dennoch hat der Klang Substanz. Bei der Cort gab es leise oder laut, Hämmern oder Wummern. Die Dowina aber hat so viel Dynamik, die sich auch noch so einfach steuern lässt. Keine "upps, viel zu laut!" Einzeltöne mehr, keine "hä, wo ist der hin?" verlorenen Töne mehr. Ich kann die Lautstärke ganz einfach mit meinen Fingern steuern und die Dynamik meiner Stimme dadurch wunderbar unterstützen, das ging bei der Cort alles nicht. Durch die Zederndecke ist der Klang etwas mittiger (aber nicht "nur mittig"!), somit passt sie wunderbar um meine Stimme herum, ich muss überhaupt nicht mehr dagegen ankämpfen. Scheinbar ist die Dowina auch deutlich oktavreiner als die Cort, ich treffe seltsamerweise plötzlich die Töne besser wenn ich singe.
Jedenfalls sind alle meine Befürchtungen widerlegt, dieses Instrument ist umwerfend. Ehrlich, organisch, inspirierend.
Optisch ein Traum (für mich), sehr gewissenhaft verarbeitet und klanglich schön ausgewogen.
Die massive Zederndecke sorgt für einen schönen Touch Wärme. Die Bünde sind poliert und die Enden angenehm abgerundet. Keine scharfen Kanten o.ä.
Der Hals (das Griffbrett) ist schnurgerade eingestellt und die Bespielbarkeit ist top. Macht richtig Spaß! Die 45mm Breite am Sattel sind, entgegen meiner Erwartung, selbst für eher kleine Hände/ kurze Finger super angenehm. Einzig die Saitenlage jenseits des 12. Bundes könnte für mein Empfinden minimal(!) niedriger sein. Werde beim ersten Saitenwechsel daher die Stegeinlage um max. 1mm (eher weniger) abschleifen. Wenn jemand aber seine Akkorde gerne eher fester „schrammelt“ sollte das so schon passen 😋 Von mir eine klare Kaufempfehlung!