Als Celestion in den späten Sechzigern einen G12M mit einem kraftvollen H-Type Magneten versah, war der Celestion G12H-75 Creamback geboren. Das Resultat ist ein klanggewaltiger Celestion Lautsprecher mit markantem Brit-Charakter und zusätzlicher Belastbarkeit von bis zu 75 Watt. Auch die tonale Ansprache des Lautsprechers verändert sich im Vergleich zum Vorgänger durch den stärkeren Magnet und bietet nun ein strafferes Bassfundament und präsente Höhen mit der zusätzlichen Portion Punch. Speziell in 4x12" Setups gespielt, eignet sich die vokale Ansprache des G12H-75 Creamback hervorragend für fette und durchdringende Leads.
Ich habe den Celestion G12H-75 Creamback als Upgrade für einen Celestion Vintage 30 in einer ENGL 1x12 Pro Box gekauft, um einen etwas weniger sterilen und weniger höhenlastigen Sound zu erhalten, bzw. um die Box etwas vom Metal-Spektrum in Richtung Rock-Spektrum zu verlagern. Tatsächlich hat der Tausch weit mehr gebracht, als nur das.
Der Creamback H überzeugt klanglich auf ganzer Linie. Er verfügt über ein volles, sauberes Lowend, eine gute Mittenbalance und schöne, brillante Höhen, die aber nicht zu kratzig ausfallen. Die drei Modi meines Friedman Pink Taco werden wunderbar differenziert abgebildet und die jeweiligen Stärken gut herausgearbeitet. Ich war selbst überrascht, wie gut das Klangbild des Creamback H ist. Ich beziehe dieses Review hier aber nur auf die ENGL 1x12 pro, da er in meinem Fall hierfür vorgesehen ist und jede Box ihren eigenen Klang mitbringt. Diese Kombination passt aber absolut super!
Weiter bringt der Creamback H eine gewisse Wärme mit, die jedoch noch nicht ins Mullige abdriftet, wie es bisweilen bei den "M"-Magnet-Vertretern von Celestion der Fall ist. Am Anfang klingt der Speaker noch ziemlich straff, im Laufe der Zeit, insbesondere nachdem ich rund fünfundvierzig Minuten Bass über die Box gespielt habe, bekommt der Creamback eine gewisse "Sackigkeit", die für ein sehr rundes und abgehangenes Spielgefühl sorgt. Das macht wirklich Spaß!
Absolut begeistert hat er mich aber nach den ersten Mikrofonabnahmen der Box. Ich habe selten eine Box erlebt, die sich so schnell, so einfach ohne großen EQ abnehmen lässt. Ob live oder im Studio, der Creamback liefert einfach ab. Die Position des Mikros lässt sich schnell finden und im Mix steht der Speaker wie eine Eins. Tatsächlich habe ich jedoch die Box mit zwei kleinen Stücken Akustik-Dämmplatten (rund 15cm x 15cm) ein bisschen bedämpft, um das Lowend noch etwas zu ordnen. Dies hat das Klangbild ein gutes Stück abgerundet und der Creamback kann sich voll entfalten.
Probiert habe ich die Abnahme mit mehreren Mikrofonen u.a. natürlich mit einem und zwei sm57.
Erwähnt sei an dieser Stelle, dass der Speaker wirklich laut ist, bzw. eine ordentliche Lautstärke fordert, um so richtig zu klingen. Ein V30 sättigt sich gefühlt schon etwas früher an.
Weiter kann der Creamback aber sowohl Clean als auch im Crunch überzeugen, auch unterer High Gain Bereich geht gut, jedoch wird es in den richtig heftigen Bereichen, wie sie beispielsweise mein Victory Kraken im Zweitkanal liefert, gefühlt dann doch etwas kratzig.
Gespielt habe ich über den Speaker sowohl zwei Humbucker Gitarren mit PAFs und eine Strat - alle klingen darüber hervorragend.
Wer auf der Suche nach einem guten Allround-Speaker von (Classic) Rock über Hard Rock bis hin zu (British) Heavy Metal ist, sollte dem Creamback auf jeden Fall eine Chance geben. Mich persönlich hat er absolut überzeugt.
An dieser Stelle noch ein großes Dankeschön an den Service von Music Store, den ich vor meiner Wahl telefonisch kontaktierte und für den super schnellen Versand! :-)
Zeichnet den Ton klar und prägnant, Details bilden sich ab. Spiele das Teil über einen ENGL e530 mit Marshall EL84-Endstufe. Gegenüber den Celsstion Marquee, die in den 1x12 Marshalls ursprünglich drin waren, eine erhebliche Verbesserung.
Klassischer offener Sound, ähnl. Greenback
Habe 2 Speaker meiner 4x12 damit bestückt (+ 2 Vintage 30) es macht einfach Spaß, wenn man ehr auf Klassischen Hardrock steht