Das Boss OD-3 Overdrive Pedal liefert dank seines zweistufen Overdrive-Schaltkreises einen satten, warmen Sound, der sich hervorragend für Blues und Bluesrock eignet. Zur Kontrolle über den Sound stehen Regler für Drive, Tone und Level bereit.
Das Boss OD-3 kann mittels einer 9V-Batterie oder einem optional erhältlichen Netzteil mit Strom versorgt werden.
Ich habe ein paar Tage heftig überlegen müssen, ob ich das Pedal behalte oder zurückschicke.
Begeistert hat mich, dass es extrem gut sowohl mit Les Pauls als auch mit SIngelcoil-Gitarren funktioniert. Es klingt immer offen, aber auch fett, da keine Bässe geklaut werden. Da hat das OD-3 dem gelben Klassiker aus dem selben Haus, dem Boss SD-1, eindeutig ne Nase voraus. Auch klingt es extrem dynamisch und lebendig. Es reagiert wunderbar auf den Plektrum-Anschlag. Ich spiele es vor einem Marshall 1987X an einer Greenback 4x12 Box. Daher klingt der Amp schon immer crunchy und aber auch offen. Hier macht das Pedal, gerade bei Palm-Mute-Passagen sowie Solo-Parts oder auch fetten Power-Chords eine wunderbare Figur. Der Sound klingt definitiv besser als ohne Pedal. Die Gitarre hat mehr Punch UND klingt durchsetzungsfähiger. Das ist eine Bombenmischung. Und: Obwohl es für einen Overdrive ganz ordentliche Gain-Reserven bietet rauscht es doch extrem wenig - das ist wirklich beachtlich!
Nun aber zum Grund warum ich es zurücksende: Es reagiert nur ganz unlinear auf den Umgang mit dem Volume-Regler. Der Sound bleibt den kompletten Regelweg ziemlich lange laut, und kurz unter 1 ist der dann schlagartig komplett weg. Da ich ein Jeff-Beck-Fan bin mache ich viel Volume-Swells über das Lautstärkepoti meiner Strat. Das macht das Pedal leider nicht mit. Auch so richtig clean, naja sagen wir mal Plexi-Marshall-Clean, bekomme ich den Sound nicht, wenn das Pedal an ist. Ich werde mir also weiter mit dem leichten Boost meines Lehle Sunday Drivers helfen. Denn leider habe ich ein sehr kleines Pedalboard und nur für EINEN Overdrive darauf Platz. Wenn demnächst mal ein größeres Board angeschafft wird werde ich mir den OD-3 sicher wieder mit draufpacken.
Ich hoffe diese Rezension dient Euch gut als Entscheidungshilfe. Rock on!
Das Beste an dem Pedal: es lässt den Sound des Amps in etwa so, wie er ist. Das ist schon mal was. Für mich ein Riesenvorteil. Wenn man an dem Grundsound des Amps festhalten will, ist das eine grundsolide Zerr-Option. Die subtile und etwas zahme Zerre vom OD3 kann natürlich auch ein Kritikgrund sein, weil Andere dann sagen: da passiert mir zu wenig. Wenn man aber weiss, was man will, ist das kein Thema. Klangformung a la Tubescreamer oder Klons oder Fuzz muss man mit Tubescreamern oder Klons oder Fuzz realisieren. Ein anderes Thema ist der ganz (ganz) leichte Kompressions-Effekt des Pedals, den man wahrnehmen kann. Kann ein Vorteil oder auch ein Nachteil sein. Wenn man an cleane Akkorde denkt, die nur leicht angecruncht werden sollen, dann ist der zusätzliche Kompressionseffekt ein Träumchen. Wenn man 100% Realismus will, muss man noch mal woanders schauen. Für mich ist das Pedal ein wundervolles Pedal, das eine Art Referenz-Sound darstellt und absolut Nutzen auf dem Board bringt, da es wie ein 2. Kanal funktioniert von etwas, was man schon hat. Für die genannte Anwendung absolute Kaufempfehlung von meiner Seite!