Boss Katana Mini

Aufgrund vieler positiver Youtubebewertungen und der Tatsache, dass ich ganz gerne mal wieder für zu Hause einen kleinen Übungsamp gebrauchen könnte hab ich mir den Katana mini bestellt. Von der Bestellung, Sonntags, bis zu Lieferung brauchte es gerade mal zwei Tage. Gut, dass sind wir aber vom "Store" gewöhnt. Da kann auch der Amp nix für.
Der Amp ist ordentlich und stabil verpackt und hat sogar schon sechs Batterien dabei. Die Bedienung ist einfach und die Knöpfe sind alle gut befestigt. Kein Wackeln oder klappern. Verarbeitung top.
Der Amp verfügt über drei Grundklangmodi -clean-crunch-brown. Weiterhin ist ein Delay verbaut. Positiv fällt auf, dass eine Dreiklangregelung verbaut ist, die ganz ordentlich arbeitet.
Getestet habe ich den Amp mit einer Fender Tele und einer Ibanez S mit Seyamour Duncan Nazgul Humbucker.
Die Clean Einstellung arbeitet super ordentlich und lässt sich mit dem verbauten Delay gut kombinieren. Schöne Sounds kommen da aus der kleinen Kiste.
Die Brown Einstellung dagegen ist schon ganz schön heftig, was die Zerrmöglichkeiten angeht. Ich hatte allerdings das Gefühl, dass der kleine Minikatana ein wenig Schwierigkeiten hatte mit dem doch recht heißen Nazgul klar zu kommen.
Die Crunch Stellung ist meiner Meinung nach so überflüssig wie Mayonnaise auf nem Karamellbonbon.
Diese Einstellung bringt nämlich die Schwäche des kleinen ans Tageslicht.
Er ist einfach zu klein und es kommt viel Blech mit durch. Er ist zwar allesamt besser als ein Minimarshall, oder Mini-EVH und Miniorange, aber ein bisserl blechern klingts trotzdem immer.
Mich hat das echt gestört. Ich rate auf jeden Fall mal einen Roland Microcube zu testen. Der ist kaum teurer, hat aber einen größeren Speaker und auch mehr eigene, verbaute Effekte.
Für den Dauerbetrieb rate ich, sollte der Geldbeutel es hergeben, auf jeden Fall für zu Hause zu einem Yamaha THR oder THX. Da wäre auch der Klang, der aus der Kopfhörerbuchse kommt, besser. Das kostet dann aber auch mehr.
Für mal eben nebenbei ist das Preis/ Leistungsverhältnis für den Minikatana für den einen oder anderen evtl. ok.
Ich jedenfalls verstehe die ganzen Youtuber nicht, die sich so positiv über das Gerät äußern. Vor allem nicht, wenn es sich um die handelt, die üblicherweise Customshopgitarren und Amps vorstellen, die zigtausen Euro kosten.
Ich habe den kleinen zurückgeschickt. Sorry Musicstore, der Preist ist verlockend, aber das Ding scheppert mir zu viel.

Ich komme von einem Yamaha THR 5 - das vorab ! Um trotz Umstieg vom THR auf ein Babyface trotzdem einen "richtigen" Wohnzimmer Amp für eine Mietwohnung zu haben, probierte ich den Katana Mini aus. Für Leute die einen praktischen kleinen Amp suchen (ala Blackstar Fly,NUX Mighty Lite etc.) ist er der am besten klingenste und am besten verarbeitet.

Für Musiker, die einen differenzierten Sound haben möchten und über den Recording Out /Emulierter Kopfhörer -Line Out) Aufnahmen machen möchten, eher nicht. Die Grundsounds Clean und Brown sind ok. Crunch ist nichts halbes und nichts ganzes - lässt sich weder mit Strat noch Paula vernünftig regeln. Interessant wird es, wenn man das Delay dazu schaltet. Es passiert entweder nix oder zuviel bei Brown. Bei Clean mit Abstrichen brauchbar.

Hätte ich keinen Yamaha THR vorher gehabt, wäre dieser Katana Mini für mich der ideale Amp gewesen. In Anbetracht der Tatsache, dass der THR 5 teilweise als B-Stock für 150 Euro zu haben ist - inklusive Netzteil und USB Interface Funktion finde ich den Katana Mini für 90,- Euro zzgl. 30 Euro Netzteil zu teuer.

Trotz der Größe ein gut klingender Batterie-Amp mit sinnvollen Soundeinstellungen.

Mir gefällt die 3-Band-Klangregelung, wo man, egal welche Gitarre man benutzt, recht schnell den optimalen Klang für sein Instrument einstellen kann. Sicherlich erreicht man rasch die Grenzen, wo es auch noch laut gut klingt, aber das ist gemessen an Gehäuse- und Lautsprechergröße nicht anders zu erwarten. Dennoch ist der Spaßfaktor hoch anzusiedeln. Insbesondere am späten Abend oder des Nachts schätze ich die Qualität der "leisen Töne".

Übrigens ist die Qualität der Musik über den AUX-In erstaunlich detailliert. Tiefbässe kann man nicht erwarten, aber im Park mit angeschlossenem Musikplayer kommt die Mucke ganz gut rüber.

Den Rec-Out habe ich mal mit einem Bassverstärker über dessen AUX-In verbunden und bin verblüfft, dass ein Bass-Amp wie ein ausgewachsener Gitarren-Amp klingen kann.

Ein rundum gelungener Batterie-Amp von Boss. Das nicht im Lieferumfang enthaltene Netzteil stört mich nicht sonderlich, da ich mit Netzteilen anderer Hersteller von Gitarreneffekten reichlich bestückt bin. Passend ist eins von Z...M mit 9v 500mA, welches nicht einmal im Dauerbetrieb warm wird.

Angeschafft als Übungsverstärker für einen E-Gitarren-Einsteiger (8 Jahre). Für diesen Zweck auf jeden Fall optimal geeignet. Klingt für die Größe und die verbaute Technik auf jeden Fall ganz brauchbar. Der grundsätzliche Niedervolt-Betrieb mit Batterien (im Lieferumfang) oder Netzteil (nicht dabei, 9V mit 2000 mA wird benötigt) beschränkt die Kiste in der Lautstärke, was für einen Übungsverstärker aber sogar gut ist. Das Kopfhörersignal fällt nach meinem Eindruck etwas ab, macht also nicht so viel Spaß wie der Speaker-Sound, aber damit lässt sich gut leben. Sound ist auf Einsteigerniveau oder allgemein im persönlichen Übungsmodus ausreichend vielfältig. Für einen direkteren Eindruck finden sich im Netz auch einige Testvideos...

Perfekt für den Hausgebrauch und für Urlaubsaufenthalte!
Unglaublich, dass aus so etwas so Kleinem so ein High Gain herauskommen kann!
Ich bin mehr als zufrieden!