Die ISE-NIN Voice von Black Corporation ist eine einzelne Stimme des wohl begehrtesten Analog-Synthesizers aller Zeiten, dem Jupiter 8 von Roland im Eurorack-Format. Genaugenommen ist dieses Modul ein Extrakt aus dem gleichnamigen, polyphonen Rack-Synthesizer vom gleichen Hersteller. Alle klangrelevanten Bedienelemente des Originals finden sich auch bei der Synthvoice wieder. Ein Arpeggiator oder gar Presets sind nicht implementiert. Da das Modul monophon spielbar ist, erübrigen sich auch sämtliche Voice-Modi der Rackversion. Klanglich sind fette Bässe mit Roland Sound, epische Leads, schneidende Sync-Sounds und metallische klänge garantiert!
Die Essenz des Jupiter-8
Die diskret aufgebaute Schaltung lässt klanglich nichts vermissen, was das 30kg schwere Original von 1981 nicht auch konnte. Zwei Oszillatoren mit unverkennbarem Roland-Sound bilden das Grundgerüst aller Jupiter 8 Klänge. Oszillator 1 ist in vier Fußlagen schaltbar und beherrscht die Wellenformen Dreieck, Sägezahn, Puls und Rechteck. Zudem ist der Anteil der Crossmodulation regelbar. Der zweite Oszillator ist in seiner Frequenz, welche sogar bis in den LFO-Bereich reicht, frei einstellbar, beherrscht alternativ Hardsync und Softsync und liefert Sinus, Sägezahn, Puls oder Rauschen. Die Tonhöhe kann für einen oder beide Oszillatoren via LFO oder Hüllkurve moduliert werden, letzeres ist ideal für die klassischen Sync-Sounds. Pulsweite ist -ganz typisch für alte Roland Synthesizer- manuell einstellbar oder via LFO oder Hüllkurve modulierbar. Beide Oszillatoren gelangen nach dem Mixer schließlich in das markante 12/24dB Lowpass-Filter mit vorgeschaltetem, resonanzlosen Highpass-Filter. Das Filter ist schlichtweg ein Traum und in der Geschichte der Roland-Synthesizer durchaus als Meilenstein zu betrachten. Zur Modulation des Filters sind Hüllkurve, LFO und Keytracking fest zugeordnet. Das Ende des Signalwegs markiert der VCA, welcher von Hüllkurve 2 moduliert wird und vom LFO moduliert werden kann um Tremolo-Effekte zu realisieren.
Modulation
Den Hauptanteil der Modulationen verrichten zwei ADSR Hüllkurven, die Filter und VCA fest zugeordnet sind. Für jede Hüllkurve ist Keyfollow separat aktivierbar. Dieser Parameter ermöglicht die Modulation von Decay und Release mittels Tonhöhensteuerung; kurz gesagt verlängern hohe Notenlagen die Ausklingzeiten und tiefe verkürzen diese. Der LFO entspricht ganz dem Original: Geschwindigkeit, Einschwingverzögerung und die vier Wellenformen Sinus, Sägezahn, Rechteck und Zufall stehen hier zur Verfügung. Das komplette Modulations-Eldorado gibt es mit dem separat erhältlichen ISE-NIN Voice Breakout Modul. Mit 28 Eingängen und 21 Ausgängen für CV, Gate und Audio erreicht die Synthvoice die volle Konnektivität um sich so richtig austoben zu können.