Der Toro von Behringer ist ein kompakter Clone des berühmten Pedal-Synthesizers Moog Taurus 1, der einst von 1975 bis 1981 produziert wurde. Zu Gunsten des kompakten, rackfähigen Gehäuses, verzichtet Behringer in der Neuauflage auf die großen Fußpedale zur Noteneingabe, die damals für Orgel- und Keyboardspieler konzipiert waren. In einem Rutsch wurde das wuchtige Gehäuse deutlich verschlankt und die beiden Schieberegler für die Füße durch große, griffige Drehregler ersetzt. Primär als Bass Synthesizer konzipiert fügt sich Toro bzw. Taurus 1 zwischen fett, knochentrochen und abgrundtief ins Klanggeschehen ein und weiss mit seinem drückenden Sound zu überzeugen.
Der Stoff aus dem Bässe gemacht sind
Die analoge Tonerzeugung des Toro konzentriert sich wie beim Original auf das Wesentliche. Die beiden Oszillatoren mit Sägezahn-Wellenform haben einen Tonumfang von etwa fünf Oktaven und liefern vor allem in den tiefen Lagen einen Growl und Impact, der seinesgleichen sucht. Oszillator 1 ist lediglich in drei Oktavlagen schaltbar, der zweite Tongenerator kann grob und fein gestimmt werden, zudem ist das Lautstärkeverhältnis zwischen den beiden Oszillatoren regelbar. Zur Bearbeitung des wuchtigen Grundklangs kommt ein 24dB Lowpass Filter zum Einsatz, das man schon im großen Moog Modularsystem gehört hat. Es greift kraftvoll zu und färbt den Klang sehr stark. Was Modulation betrifft kommt der Toro mit zwei Hüllkurven aus. Eine Attack/Sustain/Decay Hüllkurve ist dem VCA zugedacht, eine verkürzte Attack/Decay Hüllkurve moduliert das Filter.
Was sonst noch?
Die untere Kante des Toro zieren sieben Taster. Die ersten vier schalten zwischen den originalen Presets Toro (Taurus!), Tuba und Bassum gewähren im Variable-Mode Zugriff auf die klangformenden Schieberegler. Die Presets sind über sämtliche Musikstile hinweg populär geworden und wurden sogar als Sample-Presets in manchen digitalen Synths verewigt! Die anderen drei Taster haben eine schaltende Funktion; mit Glide wird der eingestellte Glide-Wert an- oder abgeschaltet, Decay wirkt sich auf die Hüllkurvenphasen aus und Oktave verändert die Oktavlage. Aufgrund des Wegfalls der Wegfalls der Notenpedale ist der Toro mit einem MIDI-Eingang ausgestattet und empfängt auch Noten über den USB-Anschluss. Wer den Toro im modularen Kontext betreiben möchte kann diesen aus seinem Gehäuse ausbauen und in ein Eurorack-Gehäuse einbauen, wo er 80TE Platz in Anspruch nimmt. Steuerspannungseingänge für Pitch, Filter und Gate machen den Toro voll analog kontrollierbar.