Die TD-3-MO SR ist ein Clone des berühmten Bass-Synthesizers Roland TB-303 mitsamt „Devil Fish-Modifikation“, dessen blubbernder und schreiender Sound Generationen von Musikern, DJs und Feiernden in seinem Bann hält. Der in der elektronischen Musik wohl am häufigsten verwendete Sound kommt mit erstaunlich wenigen Bedienelementen aus und lebt durch den internen Sequenzer erst richtig auf. Anstelle des Distortion-Effekts der TD-3 verfügt die TD-3-MO über alle Merkmale der berühmt-berüchtigten Schaltungserweiterung. Darüber hinaus lässt sich das Filter via MIDI steuern.
Behringer TD-3-MO SR analoger Bass Synthesizer
Historie & Hype
Ursprünglich war die TB-303 zusammen mit dem Drumcomputer TR-606 (beide von Roland) dazu gedacht, Schlagzeug und Bass im Alleinunterhalter-Kontext zu ersetzen und Musikern das Üben ohne anwesende Bandmitglieder zu ermöglichen. Allerdings fühlte sich diese Zielgruppe nicht angesprochen und somit landete die TB-303 bei Disco-House DJs und Produzenten, die die Bassmaschine mit einem Drumcomputer verknüpften und somit zahllose Tracks schufen, die damals wie heute legendär sind. In den 90ern mit der aufkommenden Techno-Welle wollten viele Produzenten eine „303“ ihr Eigen nennen, was aufgrund der damals schon gestiegenen Gebrauchtmarktpreise und der geringen Verfügbarkeit leider nur wenigen vorbehalten war. So nahmen sich zahlreiche Hersteller der Sache an und veröffentlichten in Soft- und Hardware eine stattliche Anzahl von Clones. Mal war der Sequenzer gelungen, mal die Klangerzeugung, viele Male aber auch war das Ergebnis so eigenständig, dass es vieles, nur eben keine 303 war.
Wie Fatboy Slim es schon so simpel wie treffend auf den Punkt brachte: ”Everybody needs a 303!“
Modded Out
Was Behringer mit „Modded Out“ umschreibt, ist nichts Geringeres als die „Devil Fish-Modifikation“, die wohl bekannteste Schaltungserweiterung der kultigen Bassmaschine. Anstelle eines simplen Verzerrers warten einige Extras auf, die den Sound der 303 in ganz andere Sphären katapultieren. Der Hauptoszillator wird um einen Suboszillator ergänzt. Hüllkurven, Accent-Verhalten und die Slide-Zeit sind nun dank sechs zusätzlicher Bedienelemente detailliert einstellbar und bieten nach oben und unten einen erweiterten Regelbereich. Mit Overdrive und Muffler sind nun zwei Optionen an Bord, dem satten Grundsound mehr Härte und Aggressivität hinzuzufügen. Filter FM dosiert das Einwirken des Oszillators auf den Cutoff-Parameter und Filter Tracking stellt ein, wie stark das Filter der gespielten Tonhöhe folgt. Wer den Acid-Klassiker „Higher State Of Consciousness“ von Josh Wink kennt, weiss was hier möglich ist. Abgerundet wird die TD-3-MO durch zahlreiche Steuerspannungs-Ein- und Ausgänge, die sich perfekt mit einem Eurorack-Modularsystem oder einem halbmodularen Synthesizer kombinieren lassen.
TD-3-MO SR Devil Fish-Modifikation
TD-3-MO SR Sequenzer
Sequenzer
Der kultige Sequenzer gewährt Zugriff auf 64 Pattern, die jeweils bis zu 16 Schritte lang sein können und ergänzend den Song Mode. Die unverzichtbaren und charakteristischen befehle Accent und Slide sind selbstredend mit an Bord. Zudem besteht die Möglichkeit, Pattern zu transponieren. Dank der Randomize-Funktion würfelt man mit der TD-3-MO auf Tastendruck neue Pattern zusammen, die ein steter Quell von Inspiration und Variation sind.
TD-3-MO SR Rückseite mit Anschlüssen
Behringer TD-3-MO - 'Modded Out' Edition
Behringer TD3 MO Modded Out Sound Demo (no talking)
Besitze eine RE-303 und war immer schon Devilfish Mod interessiert, somit auch mein sofortiges Interesse an der TD-3 MO - und das trotz meiner generellen Behringer Skepsis (aus meiner Erfahrung auch berechtigt). Der Synth hat mich (trotzdem) positiv überrascht und ich würde mich sofort wieder entscheiden die TD-3 MO zu kaufen - allerdings als eigenständiger Synth. Im Detail ist die RE-303 (und nat. auch die Originale TB-303) soundtechnisch viel präzisier und somit auch der "bessere" und interessantere Synth. Jede kleine Änderung eines Parameters ist hörbar und erzeugt dadurch Feinheiten die bei der TD-3 (MO) einfach fehlen - deswegen auch nur 3 Sterne beim Sound. Und bitte nicht falsch verstehen, die TD-3 MO und besonders die erweiterten Devilfish-Parameter der MO sind echt gut, wenn man sie eben als eigenständigen Synth betrachtet - und somit eine Bereicherung im Studio.
Gleich vorweg: wer ganz brave klassische 303 Lines will und kein distorted Filtergezwitscher wirds hier nicht so leicht haben wie mit der TD3. Aber auch die klassischen verzerrten Acidlines brauchen etwas Geduld - distorion als extr Effekt gibt es ja nicht, stattdessen aber ein Drive, der stufenlos dazumischbar ist und auch gut klingt, aber eben nicht an das Resultat rankommt. Die restlichen Features sind spitze und wer gemoddeten 303 Sound will ohne nochmal n tausender draufzulegen, here we go. Auch für Sammler cool oder Live Zwecke (ein eher seltenes 4000€ Plastikkisterl will und sollte man wsnl nicht auf die Bühne mitnehmen...). Da ich ein Modularsystem mein eigen nenne, bevorzuge ich ehrlich gesagt die klassische TD3 und hol mir den Subbass, FM und sonstiges alles über den externen Kompadre rein, für mich besser trennbar und ich hab vor allem immer den klassischen "braven" 303 Sound, wie ich ihn liebe - und der dann doch etwas dauert bei der modded Version. Nervig sind die nicht angeschriebenen Sync-Optionen und auch das Fehlen von Auto-Sync. Klanglich...ja der Subbass und all das klingt natürlich super, aber die sweet spots sind eher spärlich finde ich und schnell mal den Original Sound reindrehen ist Fehlanzeige. Wer sich nicht sicher ist: bestellt beide - wer ein halbwegs komplettes Basic Modular Setup hat - bestellt die TD3, das reicht vollkommen und in Kombo mit dem Modular (cv & gate out!) hat man im Prinzip was ähnliches, nur cooler.
...eine TB-303, mit einem Hauch Devil Fish! Um genau zu sein, eine Behringer TD-3-MO! Acid war in meinen wilden 90ern DER Style! Und ich produzierte eine Acid House Vinyls mit dem kleinen Silberkasten. Im Grunde mache ich heute aber genau das Gegenteil davon, mit meinem Eurorack System. Nun, als die MO mit ihren vielen I/O Möglichkeiten rauskam, musste ich einfach zuschlagen und sie kaufen. Siehe da, ich wurde nicht enttäuscht! Sie klingt einfach fantastisch und wirklich sehr nah am Original (wenn nicht genau so). Perfekt mit dem Eurorack einzubinden und qualitativ hochwertig, zumindest von den Tastern und den Potis her. Über das Plastik Gehäuse braucht man nicht zu diskutieren hehehe... Toll auch, dass es eine Software gibt, mit der man easy Pattern programmieren kann Volle Punktzahl von meiner Seite aus. Fünf Sterne *****