Mit der RD-78 stellt Behringer eine umfangreich modernisierte Neuinterpretation des berühmten DrumcomputersRoland CR-78 von 1978 vor. Das Original im zeitlos schicken Holzgehäuse war sehr wohl programmierbar, verdiente sich jedoch seine Sporen mit den Factory-Pattern, die in zahlreichen Welthits verwendet wurden. Der Phil Collins-Klassiker “In The Air Tonight” von 1981 belegt deutlich den musikalischen Nutzen dieses heute historischen Instruments. Der trockene und zugleich versatil einsetzbare analoge Grundsound tat sein Übriges dazu. Musste die CR-78 noch mit einem Minimum an Eingriffsmöglichkeiten auskommen, punktet die RD-78 mit Lautstärkereglern für nahezu jeden Drumsound. Das herausragendste Upgrade hat der Sequenzer erfahren, denn dieser ist nun wie die meisten Drumcomputer am Markt mit TR-Lauflicht programmierbar und verfügt über das ausgefuchste Variation-Feature des Originals.
Modernisierter Sequenzer
Der Sequenzer des über 45 Jahre alten Originals war ziemlich umständlich im Blindflug zu programmieren, weshalb die CR-78 oft als Preset-Drum Machine verwendet wurde. In der Neuauflage kombiniert Behringer das Bedienkonzept der Roland TR-606bzw. dessen Clone, der RD-6 mit der Variation-Funktion des Originals. In gewohnter TR-Manier programmiert man die Beats im Lauflicht. Die Variation bietet insgesamt 11 Muster, die sich auf 7 Fill-ins, Break, Rhythm und 2 Rolling verteilen. Aktiviert wird die Variation mit Measure; das kann manuell zu jedem Zeitpunkt erfolgen oder automatisch nach 2, 4, 8, 12 oder 16 Takten. Als Behelf aus vergangenen Zeiten umIntros und Endings leichter zu realisieren fungiert die Fade-Funktion: mit Short (8 Schritte/halber Takt) und Long (48 Schritte/drei Takte) hat man die Wahl wie schnell das gewählte Pattern den vollen (eingestellten) Pegel erreicht. Natürlich lässt sich das Fading in der Off-Position umgehen. Ab Werk kommt die RD-78 mit den 34 kultigen Pattern des Originals und bietet Platz für 32 User Pattern. Mit dem verbesserten Sequenzer hielt auch ein Song-Mode Einzug, der 12 Songs im Gerät verwaltet. Der Pattern-Randomizer würfelt bei Bedarf komplett neue Rhythmen zusammen. Eine Verkettung von nebeneinander liegenden Pattern ist ebenso möglich (Patternchain). Zudem wird eine Mute-Funktion geboten mit der man bequem die einzelnen Instrumente stumm schalten kann, ohne die Lautstärken permanent abgleichen zu müssen.
Anschlüsse
Die Anschlüsse der RD-78 entsprechen modernen Standards. Neben dem Mix-Ausgang gibt es 10 Einzelausgänge mit kleiner Mono Klinke, was perfekt für die Bearbeitung durch externes Equipment wie z.B. einem Delay oder Reverb Effekt ist. Zur Einbindung in ein DAW-less Setup sind MIDI Ein- und ausgänge vorhanden. Über USB lässt sich die RD-78 bequem mit einem Computer verbinden um u.a. Software Updates durchzuführen. Analoge Clock-Ein- und Ausgänge zum Synchronisieren und zwei Fußschalter-Anschlüsse zum Starten und Stoppen des Drumcomputers sowie zum Auslösen der Pattern-Variation runden die Ausstattung sinnvoll ab.