Behringer setzt bei seinem erfolgreichen Minimoog-Clone „Model D“ einen drauf und adelt ihn zum paraphonen “Poly D“! Hierbei handelt es sich um einen analogen Synthesizer mit einer anschlagdynamischen 37-Tasten Klaviatur. Dieser Synth ist um einen vierten, gleichwertigen Oszillator, Duo-Split und paraphonen Spielmodi, Sequenzer und die analogen Effekte
Die Oszillatoren eines Minimoog gelten seit je her als besonders durchsetzungsfähig; Behringer hat dem Poly D zum bewährten Trio einen vierten, gleichwertigen Tongenerator hinzugefügt. Dank dieser Erweiterung sind die Oszillatoren im Duo-Mode paarweise und im „Poly“-Mode paraphon spielbar. Verwendet man im „Poly“-Mode nur eine Sequenzer-Spur, wird bei Einstellung verschiedener Oszillator-Wellenformen das sogenannte Wave-Sequencing erzeugt. Diese klangstarke Basis wird durch den Rauschgenerator, welcher weißes und rosa Rauschen erzeugt und den externen Audioeingang erschöpfend ergänzt. Die sechs Signale sind im Mixer im Pegel anpassbar und gelangen danach in das charismatische Filter. Dieses ist eine klassische Transistor-Kaskade mit 24 dB Flankensteilheit und als
Neben dem für alle Tongeneratoren übergeordneten Glide-Controller, verfügt der
Behringer hat dem Poly D zwei klassische Analog-Effekte spendiert: Der Verzerrer ist weitreichend einstellbar und reicht von aufwärmen bis hin zu deftigem überfahren und kommt so richtig in Fahrt, wenn die Resonanz im Filter aufgedreht wird. Pro-Tipp: mit einem Klinkenkabel (6,3 mm mono auf beiden Seiten) einen der beiden Hauptausgänge oder Kopfhörerausgang mit dem externen Audioeingang verbinden und sich bei steigender Resonanz über heftige Feedback-Klänge freuen! Der zweite Effekt ist ein analoger Chorus, der über zwei Grundeinstellungen verfügt, welche sich auch gemeinsam nutzen lassen. Damit gelingen wabernde Retro-Sounds auf Tastendruck!
Der interne, polyphone Sequenzer bietet Platz für 64 Pattern, die jeweils bis zu 32 Schritte lang sein können; auch lassen sich Betonungen (Accent) programmieren. Wahlweise zum Sequenzer steht ein
Die Haptik geht weit über die Preisklasse hinaus. Ich würde das Gerät wieder kaufen. Man sollte nur wissen, dass das Gerät jetzt nicht alle Funktionen modernen Synths hat. Aber das steht ja auch in der Leistungsbeschreibung. Macken konnte ich keine feststellen. Bin von Behringer mehr und mehr überzeugt.
Gebraucht hätte ich ihn nicht, da mit einem MatrixBrute und Subsequent 37 schon viel Monosynth-Power vorhanden war. Aber ich wollte ihn unbedingt - schon wegen des Minimoog-Looks. Der ist zwar nicht konsequent durchgehalten - die quadratischen Chorus-Buttons und die Plastik-Wheels sind schon ein arger Stilbruch -, dennoch erfreut der Poly D das Auge. Und 4-stimmige Paraphonie haben die Konkurrenten nicht zu bieten.
Sound: *****
Klingt für mich wie ein Minimoog. Experten mögen mittels Oszilloskop oder Audiotest unter Laborbedingungen minimale Unterschiede feststellen. Aber in einem Mix wird niemand den Poly D als Klon identifizeren.
Spannender ist der Vergleich mit MB und S37:
Der MB hat einen völlig anderen Grundsound und ist ein Modulationsmonster, was man vom Poly D beim besten Willen nicht behaupten kann.
Aber auch Moog ist nicht gleich (Uli-)Moog! Natürlich kann der Poly D mit 4 OSCs, Emphasis und Feedback (Kopfhörerausgang => external Input) sehr kräftige Bässe generieren. Trotzdem: Die molekülzerbröselnden Tieftöne des S37 sind mit dem Poly D (und auch dem Minimoog) nicht zu erreichen. Dafür hat der Poly D bei Lead-Sounds die Nase vorn. Wo ich am S37 lange mit der Reproduktion von George Duke, Jamie Oliver- und Rick Wakeman-Sounds gekämpft habe, war diese mit dem Poly D in ein paar Sekunden gemacht. Minimoog eben!
Im Poly-Modus ist die vierte Stimme genau das, was dem MB fehlt. Wenn man die Hüllkurven weitgehend einebnet, kann man auch paraphonisch durchaus Sinnvolles spielen (mein Favorit: das Intro von Tom Petty’s ‘You Got Lucky’ ). Auch die Autodamp-Funktion ist hilfreich. Chorus nicht vergessen!
Features: ***
Ja, er ist recht spartanisch ausgestattet. Aber das Original war noch spartanischer und ist trotzdem zur Synth-Ikone geworden. Außerdem ist mangels Speicherbarkeit jeder zusätzliche Parameter eigentlich einer zuviel.
Immerhin bringen der 4. OSC, Aftertouch, ‘Juno 60’-Chorus und Distortion schon einen gewaltigen Mehrwert gegenüber dem Urahnen.
Bedienung: ****
Es gibt kein gedrucktes Handbuch, und die Kurzanleitung im Netz ist dürftig. Jedoch: Wer jemals einen Minimoog unter den Fingern hatte / sich ein paar YT-Videos (Empf.: Loopop) angeschaut hat, bekommt keinerlei Probleme. Die geniale Einfachheit ist ja neben dem Sound das Erfolgsgeheimnis dieser Konstruktion. Es macht einfach Spaß, mit wenigen Handgriffen die klassischen Sounds herbeizuzaubern. Allerdings habe ich den Sequencer bisher nicht benutzt; in dieser Hinsicht ist der MB wohl komfortabler.
Wie so oft, ist die nötige Software ‘Synth Tool’ nicht auf demselben Niveau wie die Hardware. Die Mac-Version gibt es anscheinend gar nicht mehr, und die iVersion ‘glänzt z.B. dadurch, dass man bei den MIDI-Channels eins draufaddieren, also ‘2’ einstellen muss für CH 1.
WICHTIG: Bei Velocity unbedingt ‘Constant’ einstellen! Bei ‘Dynamic’ erhält man auch bei langen Attack-Zeiten immer ein nervtötendes Knacken beim Anschlag. Das ist natürlich nicht der Sinn der Anschlagsdynamik und sollte schleunigst behoben werden!
Verarbeitung: *****
Genau wie meine Behringer-Mixer absolut solide, besser als die des doppelt so teuren S37! Lediglich die Midi-Buchsen sind zu ‘stramm’ geraten. Die Tastatur ist sehr leichtgängig (gut!), wirkt aber stabil.
Preis/Leistung: ******
Ja, sechs Sterne, selbst wenn man nicht mit den stolzen Preisen der Original-Moogs vergleicht. Maximaler Spaß für relativ wenig Geld. Nicht ganz perfekt, dennoch ein No-Brainer, wie Bob Moog gesagt hätte.
Ich habe lange auf den Behringer Poly D warten müssen und nun habe ich ihn endlich bei mir zu Hause. Ich hatte vorher schon die Zeit genutzt, um mich auf verschiedenen Internetseiten über die Pros und Cons zu informieren. Und die meisten Berichte zu diesem Gerät sind insgesamt stimmig und spiegeln das wieder, was ich mit dem Poly D selbst erlebe. Aber da sollte sich jeder selber informieren, was er benötigt und inwieweit die bestimmten Einschränkungen einen stören.
Ich persönlich finde den Sound echt top, die Verarbeitung ist echt klasse, auch die Tastatur spielt sich gar nicht mal so schlecht. Ich finde, dass Behringer hier ein tolles Gerät hergestellt hat.
Super Synth, kommt dem Minimoog sehr nahe, auch der Klang ist ähnlich. Dazu die Möglichkeit auf Poly zu stellen.
Verarbeitung ist auch top, von den Tasten über die Regler hin zum Gehäuse.
Das Einzige was mich stört ist das Nebengeräusch wenn man Chorus an hat, am meisten bei Chorus II. Hier ist ein Geräusch im Hintergrund zu vernehmen was eher Störend ist. Stimmt hier bei der Elektrik was nicht?
Wie im Titel gesagt, Klasse Gerät!
Ich vermisse nur den 440Hz Stimmoszillator aus dem Model D und die Konfigurierbarkeit von Midi Kanal, Taktquelle und Teilungsfaktor unmittelbar am Gerät.
Ansonsten super Verarbeitung zu einem unglaublichen Preis.