Mit dem Behringer Powerplay P16-M System gibt
der erste Satz sagt alles: Mit dem neuen Powerplay 16 System gibt Behringer dem Musiker die Freiheit, sein Monitoringsignal - ob auf der Bühne oder im Studio - selbst zu kontrollieren.
Jahrelange Frickelei für einen guten In-Ear Mix ist vorbei. Ich bin begeistert. Jedes Instrument in der Band kann ich für mich individuell mixen. Die Bedienung ist sehr einfach. sehr empfehlenswert.
Ich benutze das ganze System in einem professionelles Recording Studio. War auf Grund des Namens Anfangs ein wenig skeptisch (arbeite mit SSL 4064 G, Neve etc.), aber bin nach den ersten Sessions wirklich sehr überrascht. Preis/Leistung unschlagbar. Qualität ist für den Preis auch mehr als in Ordnung. Ob es den harten Tour-Alltag lange überstehet weiß ich nicht. Auf keinen Fall schlechter als das weit teurerer System von Aviom (mit dem habe ich 6 Jahre lang gearbeitet und bin weniger begeistert).
Der P16M hängt an meinem X32-Rack, wenn ich im Studio einspiele. Der Druck an den Ausgängen reicht aus, um ohne separaten Kopfhörerverstärker laut mitzuhören, wobei mein AKG K271 MK II (55 Ohm) deutlich lauter wird, aber dabei erstaunlicherweise sauberer wiedergibt als ein Beyerdynamic DT-770M (80 Ohm), der bei Rechtsanschlag schon deutlich verzerrt - bei Letzterem kommt der Verstärker des Powerplay offenbar an seine Leistungsgrenzen.
Die Bedienung ist rundum super-intuitiv. Tipp: Das Main-Volume gerade so hoch einstellen, dass die LED unter dem Limiter-Poti flackert, um dann mit dieser Grundeinstellung die gewünschte Gesamtlautstärke am Level-Poti regeln.
Die Equalizer-Sektion gilt übrigens (und merkt sich ihre Einstellungen) für jeden einzelnen der 16 Kanäle und bearbeitet nicht etwa nur die Stereosumme (das bleibt bei einigen sogenannten "Reviews" auf Youtube unerwähnt). Somit hat der P16M quasi 16+2 Equalizer an Bord. Der Mittenfilter ist breitbandig ausgelegt, was ideal ist, um die Klang-"Farbe" einzustellen (wie gesagt, pro Kanal!), und nicht irgendwelche Klang-"Effekte". Die 16 Speicherplätze verwende ich daher überwiegend, um unterschiedliche Klangeinstellungen abzurufen. Durch die Link-Funktion lassen sich Stereosignale nach Bedarf zusammenlegen und gemeinsam leveln, sogar wieder im Panorama verschieben, was mit separaten Kanalzügen viel fummeliger wäre.
Neagtiv:
Alle Taster des P16M erzeugen einen laut vernehmbaren Klick, der sehr billig klingt und sich ebenso anfühlt. Für gleichzeitiges Mikrofonieren in leiser Umgebung ist das völlig ungeeignet; der Einsatz in Gottesdiensten gehört deshalb "eigentlich verboten", außer man lässt in den Spielpausen die Finger vom Gerät :-) Die beiden Potis für Pan und Volume sind ebenfalls klickbar, dadurch jedoch auch recht wackelig im Vergleich zu denen in der oberen Reihe. Da ich die Qualität der Plastikachsen bereits von den Potis meines Behringer BCR2000 kenne, wo mir 2 Stück abgebrochen sind, bin ich hier mal gespannt. Den Produktkarton werde ich jedenfalls aufbewahren für den Fall, dass ich das Gerät transportieren muss.
Im Paket befindet sich neben dem Netzteil mit einer Kabellänge von 170 cm auch ein 4,7 m langes Netzwerkkabel zum Anschluss an den Ultranet-Port des X32, löblicherweise mit Nasenschutz gegen Abbrechen des Plastikpins.
Fazit:
Als Bedienelemente wären zwar die angenehm weichen und lautlosen Taster aus der X32-Reihe klar besser geeignet, aber das ist mein einziger Kritikpunkt am P16M. Ansonsten ist die Kiste einfach nur genial und im Grunde ein Must-Have für jeden X32-Besitzer, der In-Ear-Monitoring benötigt.
Damit erstellt sich jeder (der so ein Ding hat) einen eigenen Kopfhörer-Mix. Der Mix ist Stereo, das ist ein großer Vorteil weil man dann die Instrumente differenzierter hören kann. Ich finde es super!
Mit diesem Gerät kann man, in Verbindung mit jedem Ultranet-fähigem Mischpult, ein perfekt auf sich selbst abgestimmtes Monitoring erreichen. Einfach die benötigten Kanäle vom Pult auf das Ultranet geroutet und schon kann sich jeder P16 Nutzer, unabhängig voneinander einen für sich selbst perfekten Mix erstellen. Das Beste daran ist: Das Ganze funktioniert in Stereo!
Ich denke jeder, der einen In Ear Mono Mix schonmal hatte, kennt das Problem, dass der Mix meist nach Brei klingt und man sich selbst nicht so gut hört. Wenn man sich aber mit dem Powerplay P16 einen eigenen Stereomix erstellt und Instrumente/Stimmen, die in etwa auf den gleichen Frequenzen sind, wie man selbst, einfach in den Stereopositionen verteilt, dann klingt der Mix sofort um Welten besser.
Es wird alles viel klarer und angenehmer.
Wenn einem der Preis teuer vorkommt, sollte man aber definitiv darüber nachdenken, was für einen gewaltigen Wert dieses Pult für einen selbst haben kann. (Außerdem handelt es sich bei dem Produkt um einen vollwertigen Digitalmixer)
Man spart sich mühsames Einpegeln des eigenen Monitormixes über den FOH Techniker. Kein ständiges „Bitte den Gesang 3 bei mir lauter und die Gitarre leiser“, oder ähnliched.
Ich denke es wird einem auch jeder FOH Techniker danken, wenn man seinen Mix für sich selbst regelt und er sich voll und ganz auf den Sound zum Publikum konzentrieren kann.
Also von mir: klare Kaufempfehlung!!!
Aber auch für jeden, der seinen Monitorsound über eine Monitorbox bekommt, ist dieses Teil der Hammer!