Neutron ist ein semi-modularer und paraphoner Synthesizer im Desktop-Format. Der Synthesizer besitzt zwei
Im
Das Multimode-Filter des Neutron hat eine Flankensteilheit von 12 dB/Oct und verfügt über einen Highpass- und einen Lowpass-Ausgang. Wird das Filter genügend aufgedreht, so kann es bis zur Selbstoszillation gebracht werden.
Der
Und Behringer setzt noch mal einen drauf: das erste komplett eigenständige Synth-Design ohne unmittelbares Vorbild ist mehr als gelungen! Die Möglichkeiten dieses Semi-Modularsystems im Desktopformat sind einfach gigantisch und hier liegt, wenn überhaupt, das einzige Problem: das Zusammenschrauben von interessanten Sounds ist auch für den erfahrenen Nutzer eine (willkommene) Herausforderung, da es ohne einen Plan, was wie miteinander sinnvoll verbunden werden soll, nicht geht. Das Steckfeld ist wirklich die Schaltzentrale für fast alle Modulationswege, selbst Standards wie ein Vibrato sind nicht vorkonfiguriert sondern müssen vorher gepatcht werden. Nichts ist speicherbar, what you see/patch is what you get! Wer aus der Modularwelt kommt oder schon kreativ mit einem MS-20 gearbeitet hat, wird hier eher Segen als Fluch entdecken. Und es lohnt sich: der Grundsound ist über jeden Zweifel erhaben, die Filterresonanz gefällt mir sehr gut, da sie den Sound nicht gleich ausdünnt und die Oszillatoren sind ungemein flexibel! Auch alles andere ist äußerst brauchbar: Overdrive und Analog-Delay klingen fett und liefern bei Bedarf eine ordentliche Portion Schmutz, LFO, S&H und 2xADSR sorgen für jede Menge Bewegung (YT: atomic sequencing jam). Die Midi-Implementation fällt erwartungsgemäß spartanisch aus, ist aber aufgrund des Assign-Outputs etwas flexibler als beim D-Synth und immerhin synchronisiert sich der LFO zur Midi-Clock! Um letztendlich das volle Potential dieses hochgradig wandelbaren Synthies auszunutzen, gibt es aus meiner Sicht zwei Wege: als Modularjünger integriert man den Neutron in sein Schrankssystem und hat somit alle Möglichkeiten einer umfassenden Steuerung durch unterschiedlichste Hardware-Sequencer (nicht meins). Oder man besorgt sich Midi-CV-Konverter für eine umfassende Midi-Kontrolle (my way). Das sind dann aber eher schon Luxusfolgeprobleme für Fortgeschrittene ...
Ich habe mich bereits von der Qualtiät des Behringer Modell D beeindrucken lassen. Am 15. Januar bestellt und am 31.1. geliefert, hahaha dachte ich mir, das hat man dem Uli Behringer nicht zugetraut, daß nach der ganzen Teaserei auch Taten folgen sollen! Jaaa so war das auch mit dem Neutron, ich bekam das Teil gleich mit der ersten Charge. Was soll ich sagen, ein Modell D ist es auf keinen Fall! Und das ist auch gut so. Keine Frage ergänzt er das Modell D hervorragend-ok es kommt darauf an was man damit anstellen will, aber grundsätzlich sind die zwei Geräte ein muss für den Preisbewussten und auch Qualitätsbewussten Musikanten. Woher bekommt man einen Synth der die Wellenformen mit einem LFO verknüpfen kann? Ich vermisse da noch einen zweiten LFO - aber Doepfer machts möglich, und somit hab ich mir noch ein paar Teile besorgt die aus dem Neutron ein Super-Neutron machen. Denn sein Steckfeld macht auch den Weg frei zu anderen Modulen! Der Klang der Oszillatoren konnte mich vollständig überzeugen, das klingt einfach geil und das Filterdesign wird eines Tages noch berühmt, einfach klasse!
Die Benutzung des Audioinput ist einer meiner Lieblingshobbies, und da hätte ich mir doch einen kleinen Inputregler mit Gain gewünscht, aber da macht jetzt ein kleiner Doepfer Mixer im Rack der kann sogar bis zu 4 Quellen zusammen mischen und verwandelt den Neutron in eine magische Kiste. Aber ja das können andere ja auch.
Was mich gewundert hat, war, daß man die Oszillatoren nicht stumm schalten kann, sondern nur ein Fader für das Verhältnis vorhanden ist. Will man garkeinen Oszi haben und nur das eingespeiste externe Audio Signal, dann muss man mit dem Steckfeld experimentieren, aber das geht schon.
Insgesamt ein preislicher und qualitativer NOBRAINER. Wer heute nicht bestellt muß die ersten Monate Beten daß er einen ab bekommt.
WOW ... wer hätte es gedacht das von Behringer jemals ein Synth kommt der nicht nur ein komplettes Eigendesign ist sondern auch noch Qualitativ auf allen Ebenen überzeugt? Ich nicht.
Um so größer meine Begeisterung als ich dann überraschenderweise feststellen musste was man mir hier für richtig wenig Geld an analoger Synthesizer Power in die Hand gegeben hat, da ist alles dran was das Herz begehrt: 2 gut klingende VCOs, ein vielseitiger Filter bei dem es gerade im Zusammenspiel mit dem Overdrive es eine richtige Freude macht den Reso aufzureißen und mal mit dem Cutoff durchzufahren und ein spaßiges Delay für hinten dran das bei voll offenem Feedback auch gerne mal ein bisschen wilder wird ... herrlich!
Der LFO könnte für meinen Geschmack etwas langsamer runter gehen aber dank vieler Patchpoints ist es ja kein Problem mal eben eine andere Modulations-CV Quelle anzuschließen.
Filter, Delay und Overdrive können jeweils an den Patchpoints einzeln extern benutzt werden, ein tolles Feature für jeden der noch mehr Eurorack kompatible Geräte besitzt!
Und das wichtigste überhaupt: Das Ding macht SPAß und Inspiriert! Er ist in meinem Studio sofort zu meinem Lieblings-Synth geworden obwohl er von allen die hier stehen mit Abstand der günstigste ist.
Insgesamt ein tolles Paket für einen unglaublichen Preis. Absolut zu empfehlen. 11/10
Ich habe den Neutron jetzt ein paar Tage und kann sagen, er macht wirklich Spaß.
Klein und handlich, aber trotzdem gut bedienbar. Auch für Neueinsteiger ist er recht übersichtlich und man kann schon in der Grundkonfiguration schöne Sounds basteln. In Ruhe die zwei Oszillatoren mit ihren unterschiedlichen Wellenformen kennenlernen, sie gegeneinander verstimmen, mit dem Filter variieren, die Auswirkungen von Hüllkurven ausprobieren und zum Schluß noch etwas Würze mit dem Overdrive und dem Delay darüber setzen.
Und dann gibts als Clou das Patchfeld dazu. Und das macht wirklich Laune und erzeugt eine neue Palette an Sounds. Einfach mal die Wellenformen durch S&H wechseln lassen. Oder das Delay mit dem LFO modulieren. Das Filter erweitern oder ein wenig FM-Modulation mit reinbringen.
Ich bin in den paar Tagen noch nicht ans Ende der Möglichkeiten gekommen, zumal ich ihn aktuell erstmal alleine bespielt habe. Mal schauen, wie er sich in Ineraktion mit anderen Modulen oder Synthies macht. Aber ich habe schon tolle Bass-, Lead- und FX-Sounds kreiert.
Von mir, gemessen am Preis-/Leistungsverhältnis, eine uneingeschränkte Kaufempfehlung!
Der Neutron überrascht nicht nur mit einer sehr guten Herstellungsqualität, sondern kann auch Klänge liefern, die man von einem analogen Synthesizer in dieser Preisklasse nicht unbedingt erwarten kann.
Aufbau:
Das Gehäuse ist wertig, die Poties sind fest montiert und wackeln nicht, die Anschlüsse machen einen soliden Eindruck.
Klang:
Neben den zu erwartenden Möglichkeiten eines Synthesizers mit zwei Oszillatoren und einem Filter, besitzt der Neutron einige Besonderheiten, die dieses Instrument für mich bereits seit seiner Vorstellung interessant machten.
1) Die beiden Oszillatoren verfügen neben den üblichen Wellenformen über eine Wellenform, die als "TonMod" bezeichnet wird und die mit entsprechender Pulsweitenmodulation sehr unterschiedliche, ja fast schon metallische, Klängen erzeugen kann. Der Neutron liefert bereits komplexe und variable Klänge nur mit seinen Oszillatoren, ohne dass der Filter verwendet wurde. Dies ist eher eine Seltenheit unter preiswerten subtraktiven Synthesizern..
2) Der verwendete Multimode-Filter ist eine Neuentwicklung des Midas Ingenieurs Keith Moffatt. Das bedeutet, dass Klangbilder entstehen können, die sich von Filterklängen, die sich an klassischen Konzepten wie Moog, Arp, Oberheim, Roland, Sequential Circuits, etc. orientieren, deutlich unterscheiden. Und in der Tat, der Neutron besitzt einen sehr eigenständigen Klangcharakter.
3) Der "Drive" und "Tone" Einstellungen erlauben auch ohne Einsatz des Filters sehr starken Einfluss auf die Klanglichkeit. Auch dies eine Besonderheit.
4) Kräftige Bässe mit viel Volumen und Druck sind sicher eine der Stärken des Neutrons.
Semimodularität:
Für ein Instrument dieser geringen Baugröße stehen sehr viele Möglichkeiten zur Verfügung, eigene Klang- und Modulationswege zu beschreiten. Hier empfehle ich vorallem die verschiedenen Möglichkeiten, die mit Audio-Frequenz-Modulation möglich sind. Der Filter erzeugt damit sehr deutliche Formante, also Vokal- oder Umlaut-ähnliche Klänge. Zusätzlich gibt es noch Utility-Module, wie man sie in modularen Systemen gerne einsetzt.
Wer einen Synthesizer mit einer frischen und modernen Klangfülle sucht, der gerne auch etwas rauh und schmutzig klingen soll, erhält mit dem Neutron in einer bislang unvergleichbaren niedrigen Preislage ein professionelles Instrument.