Die Bassgitarre – oder einfach nur Bass genannt – bildet das Bindeglied zwischen Rhythmus und Harmonie und ist aus keiner Bandbesetzung mehr wegzudenken. Im Gegensatz zur Gitarre ist der Bass mit einer längeren Mensur und weitaus dickeren Saiten versehen, um seiner um eine Oktave tieferen Stimmung einen möglichst präsenten und direkten Klang zu verleihen. Natürlich sind Bässe in den unterschiedlichsten Formen, Farben, Ausführungen und Konfigurationen erhältlich, um eine große Vielzahl verschiedenster Sounds und Musikrichtungen bedienen zu können.
Die mit Abstand meistgenutzte und bekannteste Bassgitarre ist ganz klar der viersaitige E-Bass in Solidbody-Bauweise. Als Leo Fender im Jahr 1950 mit dem ikonischen Fender Precision Bass den ersten E-Bass dieser Bauart vorstellte, traf er schnell auf reges Interesse der Musikergemeinde. Als namensgebende Besonderheit verfügte der Fender Precision Bass nämlich als erstes besaitetes Bassinstrument über ein bundiertes Griffbrett, das keine exakte Intonation und aufwändige Spielweise eines Kontrabasses erfordert und so auch Gitarristen den einfachen Umstieg auf den Bass ermöglicht.
Im Jahr 1961 knüpfte der neu eingeführte Fender Jazz Bass an den Erfolg des Precision Bass an und brachte im Vergleich zum Vorgänger einige willkommene Verbesserungen mit sich: Zum einen optimierte der asymmetrisch gestaltete Offset-Korpus und der schmaler ausgeführte Hals den Spielkomfort des Instruments, während die aus zwei Single Coils bestehende Tonabnehmer-Ausstattung im Gegensatz zum einzelnen Split Coil Tonabnehmer des P-Bass zusätzliche interessante Klangoptionen bereitstellt.
Natürlich gesellten sich im Laufe der Zeit einige interessante Weiterentwicklungen der elektrischen Bassgitarre zu den klassischen Designs. So existieren heute beispielsweise zahlreiche Fünfsaiter- und Sechssaiter-Modelle, die einen erweiterten Tonumfang sowohl in die tiefen als auch die hohen Lagen anstreben und die spieltechnischen Möglichkeiten des Instruments ungemein erweitern. Auch verschiedene Tonabnehmer-Designs, wie z.B. doppelspulige Humbucker und aktive Onboard-Elektronik mit zusätzlicher Klangregelung sind in verschiedensten Ausführungen erhältlich, die den traditionellen Bass-Sounds zusätzliche Klangfacetten beisteuern.
Neben den reinen Solidbody-Bässen mit Massivholzkorpus existieren auch sogenannte Halbakustik-Bässe. Diese verfügen über einen hohl ausgeführten Korpus mit massivem Holzblock in der Mitte und kombinieren so den reinen Klang der Tonabnehmer mit ihrem klassisch warmen und vollen Akustik-Timbre des Resonanzkorpus. Hier ist ganz klar der ikonische Höfner Violin Bass zu nennen, wie Paul McCartney ihn bereits bei den Beatles spielte. Auch Jefferson Airplanes Jack Casady schwört bereits seit Jahren auf seinen Epiphone Jack Casady Signature Bass in Halbresonanzbauweise.
Semi-Hollow oder Hollowbody? Die beiden Bauarten sind auf den ersten Blick meist schwer zu unterscheiden. Der wichtigste Unterschied zwischen den beiden Bauformen liegt darin, dass der Semi-Hollow Bass in der Regel über eine geringere Zargenbreite und einen massiven Centerblock im Korpus verfügt, wodurch er auch an lauter eingestellten Verstärkern ohne unerwünschte Rückkopplungen gespielt werden kann.
Wer lieber rein akustisch Bass spielen möchte, kann ebenfalls auf eine große Auswahl an Akustik-Bässen zurückgreifen. Diese folgen dem selben Konstruktionsprinzip üblicher akustischer Gitarren und bieten einen großen, voluminösen Resonanzkorpus, der auch fernab eines Bassverstärkers sein volles klangliches Potenzial auszuspielen weiß.
Natürlich kommen einige Akustik-Bässe bereits ab Werk mit einem zusätzlichen Tonabnehmer-System oder lassen sich nachträglich mit einem solchen versehen. Hierbei kommt meist ein Piezo-Tonabnehmer mit aktivem Vorverstärker zum Einsatz, um dem akustischen Sound des Bass auch auf größeren Gigs die nötige Lautstärke zu verleihen.
Bass-Ukulelen - Handliche Begleiter für Unterwegs
Eine weitere eher exotische Bauart akustischer Bass-Instrumente stellt die Bass-Ukulele dar. Das Instrument aus der Familie der Ukulelen erfreut sich seit einigen Jahren stetig wachsender Beliebtheit unter Bassisten und erzeugt einen warmen Sound, der an den typischen Klangcharakter des Kontrabass erinnert. Bass-Ukulelen sind hierbei wahlweise mit bundiertem Hals oder als "Fretless"-Version" ohne Bünde erhältlich.
Sowohl den Solidbody- als auch den Semi-Hollow-Bässen gemein ist, dass sie zur effektiven Nutzung im Bandkontext einen entsprechenden Amp brauchen. Genau wie bei den Gitarristen unterteilen sich die Bassverstärker in verschiedene Bauweisen: So gibt es zum einen den sogenannten Combo-Verstärker, der Verstärkereinheit und Lautsprecher in einem Gehäuse vereint, während sich ein reines Topteil mit verschiedenen Lautsprecherboxen – oder auch Cabinets genannt – kombinieren lässt. Darüber hinaus bieten zahlreiche Hersteller diverse Vorstufenschaltungen im Pedal- oder Rack-Format, die zusätzliche Möglichkeiten der individuellen Klangformung mit sich bringen.
Neben der Bauform spielt auch die verwendete Schaltung des Bass Amps eine wichtige Rolle im Bezug auf den Einsatzbereich und den Sound. Röhrenverstärker arbeiten mit mehreren Elektronenröhren und stellen für viele Bassistinnen und Bassisten das klangliche Ideal dar, müssen aber regelmäßig gewartet werden und lassen sich durch das erhöhte Gewicht nur schwer transportieren. Transistorverstärker hingegen gehören zu den gängigsten Verstärkertypen überhaupt und liefern sowohl bei hohen als auch niedrigen Lautstärken ein konsistentes Klangbild. Ihr geringes Gewicht erlaubt außerdem den einfachen Transport. Hybrid-Amps kombinieren eine Röhren-Vorstufe mit einer Transistor-Endstufe und stellen die ideale Verbindung aus klassischem Sound und zeitgemäßen Eigenschaften her. Moderne Modelling Bass Amps basieren vollständig auf digitaler Technik und bieten mit detaillierten Simulationen unzähliger Verstärkerschaltungen und Effekte eine enorme klangliche Bandbreite.
Auch die Bassboxen bieten eine enorme Modellvielfalt mit unterschiedlichen Bauformen und Ausstattungen. Als wichtigstes Unterscheidungsmerkmal gelten die Größe und die Anzahl der verbauten Lautsprecher, die maßgeblich über den Wiedergabecharakter des Cabinets entscheiden. Übliche Basslautsprecher bieten einen Membrandurchmesser zwischen 8 Zoll und 15 Zoll, wobei kleinere Lautsprecher schneller reagieren und die mittleren bis hohen Frequenzbereiche detailliert abbilden, während große Speaker träger ansprechen, aber durch die besonders wuchtige Tiefenwiedergabe den Bass in der Magengrube spürbar machen. Häufig finden sich zusätzliche Hochtonlautsprecher in Bassboxen, die gewöhnlich regelbar sind und dem Klangbild ein brillantes Obertonspektrum verleihen. Um einen satten Bass-Sound mit gleichmäßiger Abbildung sämtlicher Frequenzbereiche zu erzielen, werden häufig mehrere Bassboxen mit großen und kleinen Lautsprechern kombiniert, beispielsweise das gängigste Setup aus einer 1x15 und einer 4x10 Box.
Selbstverständlich greifen auch Bassisten zur Formung ihres individuellen Sounds auf eine enorme Vielzahl spezieller, für den Tonumfang des Bass ausgelegter Effektgeräte zurück. Diese sind den Gitarreneffekten meist sehr ähnlich und bieten von schreienden Overdrive- und Distortion-Effekten über verschiedenste Modulationseffekte wie Phaser, Flanger oder Chorus bis hin zu Wah-Pedalen alles, was das Basserherz begehrt. Auch sogenannte Multieffektgeräte, die mehrere verschiedene Effekttypen in einem gemeinsamen Gehäuse vereinen, sind für den E-Bass erhältlich.
Wer seinem eigenen E-Bass das gewisse Etwas verleihen möchte, kann auf eine ungeheure Vielzahl verschiedenster Tuning Parts zurückgreifen. Hierfür stehen beispielsweise innovative Brücken-Designs für eine verbesserte Resonanzübertragung mit zusätzlichen Einstellmöglichkeiten für das Instrument bereit, Bass-Mechaniken in unterschiedlichsten Ausführungen, Tonabnehmer in diversen Bauweisen und natürlich zahlreiche weitere nützliche Parts, die garantiert jeden Bassgitarre in Punkto Klang, Look und Feeling aufwerten. Wer seinen E-Bass hingegen komplett von Anfang an selbst bauen möchte, findet bei den Necks und Bodies sicherlich die passende Grundlage für das eigene DIY-Instrument.