Der Halbakustik Bass – oft auch als Semi-Hollow Bass oder Hollow-Body Bass bezeichnet – bildet das klangliche Bindeglied zwischen den reinen Akustik-Bässen und modernen Solidbody-Designs des E-Bass. Die sowohl im Pop und Jazz, aber auch im Rock und vielen weiteren Genres verwendeten Bassgitarren halbakustischer Bauweise sind in vielfältigen Formen und Designs erhältlich und zeichnen sich durch einige besondere klangliche und konstruktionstechnische Merkmale aus, die sie von anderen Vertretern der Tieftonfraktion grundlegend unterscheiden.
Die Begriffe Akustik Bass, Halbakustik Bass und Hollowbody Bass können gerade bei angehenden Musikerinnen und Musikern und selbst bei erfahreneren Bassisten für einige Verwirrung sorgen, da die Bezeichnungen der Instrumente oft nicht klar untereinander abgegrenzt sind. Trotzdem gibt es generelle Eigenschaften, die den einzelnen Begriffen zu Eigen sind.
Der Semi-Hollow Bass verfügt genau wie die entsprechende Gitarre über einen hohlen oder teilweise hohlen und mit F-Löchern versehenen Korpus, besitzt im Vergleich mit Hollowbody Bässen allerdings einen zusätzlichen Centerblock im Korpus und aufgrund seiner schmaleren Zargenbreite auch ein geringeres Korpusvolumen. Beide Bauweisen ermöglichen es, sich das markante akustische Timbre über den Verstärker zunutze zu machen und den Bass auf höheren Lautstärken spielen zu können, ohne hierbei unerwünschtes Feedback durch die Eigenresonanz des Korpus zu erzeugen.
Durch ihren einzigartigen Aufbau erzeugen Hollowbody-Bässe einen warmen, vollen und resonanten Klang. Sie sind dafür bekannt, Tönen eine vokale Note zu verleihen und eine reiche Mischung aus den klanglichen Charakteristika von akustischen und elektrischen Bässen zu bieten. Ideal für Jazz, Blues, Rockabilly und viele andere Musikstile.
Hiervon trennt sich vergleichsweise klar der Akustikbass ab. Sein Aufbau folgt dem der Westerngitarre und setzt auf einen auf möglichst laute Akustik-Sounds ausgelegten Korpus. Dementsprechend hat er von allen Bassgitarren hat er ganz klar den größten Resonanzkorpus, um unverstärkt eine gute Figur abzugeben. Auch wenn der A-Bass sich auch mit einem Tonabnehmer ausstatten lässt, bietet er nicht die klanglichen Optionen des Semi-Akustik Bass.
Auch wenn der rein akustische Klang des Halbakustik-Bass lauter als der eines E-Bass ist, benötigt er trotzdem einen zusätzlichen Verstärker, damit man ihn sinnvoll einsetzen kann. Denn sein unverstärkter Klang erzeugt keine ausreichende Lautstärke, um beispielsweise mit den restlichen Bandmitgliedern mithalten zu können oder das Gespielte für das Publikum hörbar zu machen. Wer ein Instrument sucht, der hauptsächlich unplugged gespielt werden soll und hierbei ausreichende Lautstärkereserven bereithält, ist also mit einem Akustikbass weitaus besser beraten.
Der Halbakustik Bass basiert auf demselben Funktionsprinzip wie der E-Bass und die E-Gitarre und nimmt den Sound über magnetische Tonabnehmer wie z. B. Humbucker auf. Daher kann man problemlos übliche Saitensätze für den E-Bass auch auf halbakustischen Bässen verwenden. Natürlich gibt es auch hier die Möglichkeit, wahlweise ungeschliffene (Round Wound) oder geschliffene (Flat Wound) Saiten zu verwenden. Round Wounds bieten einen klareren und knackigeren Sound, erzeugen allerdings auch mehr Greifgeräusche als Flat Wounds.
Während der Halbakustikbass nicht ganz so verbreitet ist wie seine elektrischen oder vollakustischen Pendants, existieren doch einige berühmte Bassisten, die diesen Typ Bass durchaus bevorzugt und ihm zu einem besonderen Platz in der Musikgeschichte verholfen haben. Der Berühmteste wäre wohl ganz klar Paul McCartney, der zu Zeiten der Beatles und auch danach häufig mit seinem Höfner Violin Bass in der Hand zu sehen war. Auch Jefferson Airplanes Jack Casady setzt auf den unverwechselbaren Charakter des Akustikbass für seinen individuellen Sound, während Chris Wood vom US-amerikanischen Jazz-Trio Medeski, Martin & Wood nicht selten den großen Kontrabass mit einem weitaus handlicheren Semi-Hollow Bass austauscht.
Halbakustische Bässe befinden sich im Sortiment zahlreicher renommierter Hersteller und sind in verschiedenen ikonischen Designs erhältlich. Einige der bekanntesten Marken sind:
Epiphone: Als besonders beliebte Bauformen bietet Gibson-Tochter Epiphone den Jack Casady Signature Bass in verschiedenen Farben und auch als Lefthand-Version an. Auch der Viola Bass in markanter Violinenform wird gerne von Fans der Beat-Musik gespielt.
Guild: Ein weiterer renommierter Hersteller, der mit seinem Modell Guild Starfire sowohl Qualität als auch erstklassige Verarbeitung unter Beweis stellt.
Ibanez: Bietet im Rahmen der Ibanez Artcore-Serie eine Vielfalt an Modellen für jeden Geschmack und jedes Budget.
Hagstrom: Das schwedische Traditionsunternehmen hat mit den Viking Bässen einige besonders schicke 4-String Halbakustik-Bässe im Angebot, die mit interessanten Schaltoptionen und authentischen Vintage-Sounds aufwarten.
Höfner: Als Erfinder des berühmten Violin Bass hat das traditionsreiche Unternehmen aus Baiersdorf natürlich auch eine Erwähnung verdient. Mit dem Club Bass, dem Verythin und den Ignition-Modellen bietet Höfner ebenfalls eine breit gefächerte Auswahl.
Darüber hinaus bieten wir natürlich zahlreiche weitere interessante Bass-Modelle in allen Farben, Formen und Preisklassen für Rechtshänder und Linkshänder. Viel Spaß beim Stöbern in unserem Webshop!