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Bassverstärker

Wissenswertes zu Bassverstärkern

Bassverstärker sind in zweierlei Hinsicht essenzieller Bestandteil in der Signalkette des E-Bassisten: Zum einen stellen sie die passenden Lautstärkereserven bereit, um sich bei Proben und während Auftritten ausreichend Gehör zu verschaffen, zum anderen nimmt der verwendete Verstärker erheblichen Einfluss auf die Gestaltung des eigenen Bass-Sounds. Kein Wunder also, dass Bass-Amps in zahlreichen Bauformen und mit verschiedensten Schaltungsoptionen erhältlich sind. Da gerade Einsteigern das große Angebot hierbei schier erschlagend vorkommen kann, erklären wir Euch im Folgenden die wichtigsten Unterschiede.

1. Geschichte der Bassverstärker

Die Anfänge moderner Bassverstärkung gehen auf die beiden 1946 in den USA gegründeten Unternehmen Ampeg und Fender zurück. Bereits zu Beginn des noch jungen Unternehmens entwickelte Ampeg erste für den Kontrabass gedachte Tonabnehmer und Verstärker und präsentierte den Michael-Hull Bass-Amp, der mit einer Leistung von 18 Watt als erster serienmäßig produzierter Verstärker für Bassinstrumente in die Geschichte einging. Im Jahr 1951 stellte dann Leo Fender neben seinem bahnbrechenden Design des Fender Precision Bass den legendären Fender 5B6 Bassman Verstärker vor. Dieser lieferte bereits 26 Watt und gilt bis heute als der Ursprung moderner Gitarren- und Bass-Verstärker.

Im Lauf der folgenden Jahrzehnte entwickelten zahlreiche Hersteller neue und innovative Verstärker-Konzepte, die den Bass Amp sowohl leistungsstärker und klanglich versierter als auch einfacher zu transportieren machten. Hierfür sorgte vor allem die Verwendung von Class-D-Verstärkern, die als Alternative zur klassischen Röhrenendstufe kraftvolle Leistungsreserven bei vergleichsweise geringem Gewicht boten.

2. Verstärker-Typen: von Röhre bis Digital

Genau wie Gitarrenverstärker unterscheiden sich Bassverstärker aufgrund verschiedenster Bauformen, Ausführungen und vor allem im Hinblick auf den verwendeten Verstärker-Typ. Je nach Aufbau und Schaltungsprinzip erschließen sich unterschiedliche Einsatzbereiche, um beispielsweise den passenden Sound und die nötige Portion Power für Live-Auftritte, geeignete Anschlussmöglichkeiten für professionelle Studio-Aufnahmen oder die passende Grundlage für entspannte Übungs-Sessions per Kopfhörer im eigenen Wohnzimmer zu bieten. Daher spielt der Verstärker-Typ eine äußerst wichtige Rolle bei der Wahl des Bass-Amps.

Die gängigsten Bassverstärker-Schaltungen im Überblick:

  • Röhren-Amp
  • Transistor-Amp
  • Hybrid-Amp
  • Modelling-Amp

Röhrenverstärker zählen zu den ältesten Verstärker-Typen und können mit dem seit dem Jahr 1950 zum Precision Bass angeboten Fender Bassman auf die längste Geschichte zurückblicken. Die begehrten Verstärker gelten aus klanglicher Sicht als beste Option für Bassisten, weisen durch die Verwendung von Elektronenröhren allerdings auch die größte Wartungsintensität auf und sind aufgrund ihres hohen Gewichts schwer zu transportieren.

Fender Super Bassman
Fender Super Bassman

Transistorverstärker sind hingegen ideal, um auch auf geringeren Lautstärken einen vollen und satten Sound zu produzieren und eignen sich daher sowohl für den Heimgebrauch als auch für Studio- oder Bühnenzwecke. Hinzu kommt, dass diese Bassverstärker in der Regel weitaus weniger Gewicht auf die Waage bringen und zusätzlich eine bessere Energieeffizienz aufweisen.

TC Electronic BH250
TC Electronic BH250

Hybridverstärker kombinieren das Beste aus beiden Welten und setzen sich in der Regel aus einer klanggebenden Röhren-Vorstufe und einer verstärkenden Transistor-Endstufe zusammen. Dadurch erhält der Klang des Verstärkers den begehrten Röhrencharakter, während die Transistor-Endstufe für jeden Einsatzbereich die passende Lautstärkeeinstellung bereitstellt.

Markbass Little Mark Tube
Markbass Little Mark Tube

Modellingverstärker setzen komplett auf Digitaltechnik und sind ohne Frage die klanglich flexibelsten Verstärker. Hierbei wird der Bassverstärker-Sound durch einen Digitalen Signalprozessor (DSP) erzeugt, der eine ungeheure Vielzahl verschiedenster Verstärkerschaltungen authentisch nachzustellen weiß. Daher gelten Modellingverstärker als beliebte All-in-One Lösung, die jeder erdenklichen Musikrichtung den passenden Sound verleiht.

Darkglass Exponent 500
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3. Topteile & Combos

Neben der Schaltung des Verstärkers gibt es Bass-Verstärker vielfältigster Bauformen. Von den großen Bühnen bekannt sind klassische Topteile oder auch Heads genannte Bassverstärker, die sowohl Vor- als auch Endstufe des Verstärkers beinhalten und keinen eigenen Lautsprecher besitzen. Diese müssen mit einer oder mehreren entsprechenden Lautsprecherboxen, oder auch Cabinets genannt, kombiniert werden, um den verstärkten Bass-Sound wiederzugeben. Dies hat zum Vorteil, dass sich durch die Vielzahl verschiedener Verstärker-Arten mit einer ebenso großen Anzahl unterschiedlicher Lautsprecherboxen mannigfaltige Klangkombinationen ergeben und Tür und Tor für jeden erdenklichen Sound offen stehen.

Eine weitaus kompaktere und einfachere Lösung stellen hingegen sogenannte Combo-Verstärker dar. Diese vereinen die aus Vor- und Endstufe bestehende Verstärkereinheit sowie einen oder mehrere Lautsprecher in einem zusammenhängenden Gehäuse und sind weitaus einfacher zu transportieren. Speziell Einsteiger und fortgeschrittene Spieler, aber auch Profis auf der Suche nach einem mobilen Rig für kleinere bis mittelgroße Gigs greifen besonders gerne auf Combo-Verstärker zurück.

4. Zusatzfunktionen & Anschlüsse

Natürlich bieten moderne Bass-Amps eine ungeheure Vielzahl nützlicher Zusatzfunktionen, die den Funktionsumfang des Verstärkers in Form vielseitiger Klangregelungen, interessanter Onboard-Effekte oder weiterer praktischer Features und Anschlüsse ungemein erweitern. Die meisten Verstärker verfügen über eine sogenannte Klangregelung, auch Equalizer genannt, mit einzeln anheb- oder absenkbaren Frequenzbändern, die Einfluss auf den Klangcharakter des Verstärkers nehmen. Auch Kompressoren zur Angleichung lauter und leiser Signalanteile befinden sich nicht selten mit an Bord des Amps.

Vor allem Modelling-Verstärker weisen oft eine umfangreiche Effektsektion auf, die sich aus verschiedensten Modulationseffekten, Reverbs, Delays und vielem mehr zusammensetzen und experimentierfreudigen Bassisten auch ohne externe Effektpedale weitreichende klangliche Möglichkeiten bieten.

Zu den nützlichen Besonderheiten vieler Verstärker sind hingegen integrierte Stimmgeräte zu nennen. Diese vereinfachen das Bassistenleben ungemein, indem sie jederzeit den Überblick über das Tuning des eigenen Instruments gewähren. Andere Verstärker bieten wiederum einen zusätzlichen Ausgang für externe Stimmgeräte oder zusätzliche Anschlüsse für Kopfhörer, Zuspielgeräte oder zum Anschluss von Recording-Devices wie Interfaces oder Mischpulte, sodass Aufnahmen schnell, einfach und in der Regel sogar lautlos in erstklassiger Qualität vonstatten gehen.