Das Benjolin V2 von After Later Audio ist eine gelungene Adaption der von Rob Hordijk entworfenen Schaltung aus obskurem Oszillator und Synthvoice. Im Einzelnen besteht das Modul aus zwei analogen Oszillatoren mit Dreieck und Rechteck, einem Multimode Filter mit parallel abgreifbaren Filtercharakteristiken Lowpass, Bandpass und Highpass sowie dem Rungler. Die beiden analogen Oszillatoren lassen sich intern durch den Rungler und durch eine externe Steuerspannung modulieren. Wer einen (Dual) Oszillator mit präzisem Tracking sucht wird hier übrigens nicht fündig. Das Filter kann ebenfalls mit dem Rungler und/oder einer externen Steuerspannung moduliert werden. Zudem gibt es einen Audioeingang, dadurch kann unaufdringliche Filter mit seiner sanften Resonanz auch in anderen Patches verwendet werden. Neben den vier Wellenformausgängen der beiden Oszillatoren gibt es den XOR-Ausgang, der lediglich 1-Bit des DA-Wandlers ausgibt und PWM, dem ein Comparator zugrunde liegt, der beide Oszillatoren mit einbezieht. Die Filterausgänge greifen den PWM-Ausgang und den externen Eingang ab, das Mischverhältnis wird mit INPUT eingestellt. Der Rungler selbst ist ein 8/16-stufiges Schieberegister das seinen Dateneingang von Oszillator 1 und seinen Takteingang von Oszillator 2 erhält. Der Ausgang des Schieberegisters wird dann in einen simplen DA-Wandler eingespeist, der ein gestuftes Spannungsmuster mit variabler Länge und Tiefe erzeugt. Diese Rungler-Welle wird dann über die Abschwächer in die Oszillatoren und das Filter zurückgeführt und erzeugt so ein komplexes Interferenzsystem, welches dem Benjolin diesen einzigartigen, aleatorischen Charakter verleiht. Klanglich bewegt sich das Benjolin V2 zwischen klassischen Analogsounds, rauschhaften Klängen, Atari Punk Console, 8-Bit Geröchel und Maschinenhalle.