Das umfassende Lehrbuch für den modernen E-Bassisten mit Noten und Tabulatur. Es enthält mehr als 150 Übungen und Basic-Grooves zu Rock, Blues, Soul, Funk, Reggae, Latin, Jazz und anderen Stilen.
Solides handwerkliches Können und gute Notenkenntnisse, gepaart mit einer Portion Feeling, so formuliert es Jäcki Reznicek, sind die Eigenschaften eines gefragten Bassisten. Mit seinem Buch bringt er blutige Anfänger und Autodidakten ebenso wie banderfahrene Instrumentalisten diesem Ziel ein großes Stück näher. Diese finden hier neben Tipps zum Üben und spielpraktischen Hinweisen eine umfangreiche Einführung in das Lagenspiel, Stilistik-Übungen und Equipmenttipps und "ganz nebenbei" auch die erforderliche Menge Musiktheorie. Was will man mehr?
Dieses Buch gibt es schon lange und als es herauskam war es sicher eines der besseren Bass-Lehrbücher auf dem deutschen Markt. Allerdings ist die Welt nicht stehen geblieben und leider hat der Verlag dem Buch nicht die Modernisierung gegönnt, die es verdient hätte.
Der Aufbau ist interessant, man arbeitet ich Kapitel für Kapitel weiter auf dem Griffbrett voran, so dass man am Ende alle Noten kennt und auch mal gespielt hat. Dabei kommen in jedem Kapitel neue musikalische Themen dazu, wie z.B. neue Taktarten und neues technisches Können. Das ist gut und gründlich, führt aber auch schnell in hohe Griffbrettregionen, wo die Übungen nicht mehr unbedingt nach solidem Begleit-Instrument klingen. Mir fehlen hier etwas die Standardsituationen auf dem Bass. Im hinteren Teil gibt es für verschiedene Musikstile bzw. für Stile bestimmter Bands kurze Notenbeispiele. Im vorderen Teil wird jeweils darauf verwiesen, wenn sich der Schüler gerade die notwendige Technik erarbeitet hat. Mit jedem Kapitel steigt natürlich auch der Schwierigkeitsgrad. Zum Schluss gibt es sogar ein Kapitel zum Thema Fretless-Bass.
Leider werden die Basslinien auf der CD nur vorgespielt. Es fehlen echte Band-Playbacks, die dem Schüler auch den Sinn für die Harmonik, also für das Solide seines Tuns, vermitteln könnten.
Zudem sind mehrere Übungen in einzelnen CD-Tracks zusammen gefasst. Das hat wohl mit der Anzahl er einzelnen Übungen zu tun, die so nicht mehr jeder CD-Player (der damaligen Zeit?) schluckt. Bei der Arbeit mit der CD ist das aber sehr nervig. Der Verlag sollte vielleicht eine Download-Version mit richtig gestückelten Tracks anbieten. Aber besser wäre es, er überarbeitete das Tonmaterial komplett.
Was mir gut gefällt ist das Einbinden der Musiktheorie. Hier finden sich z.B. Übungen zu den verschiedenen Tonabständen (Sekunden, Terzen, Quinten etc.), die man so eher selten in Anfängerbüchern findet. Selbst in expliziten Jazz-Bass-Lehrbüchern findet sich das nicht immer.
Eigentlich immer noch solide, aber mindestens bei der mitgelieferten CD weit hinter aktuellem Standard zurück. Andere Bass-Lehrbücher machen heute einfach mehr Spaß.