Der Catalyst Controller von 4ms ist ein neuartiges Makro Controller-Konzept mit der Möglichkeit, via CV und
Jede Spur erzeugt CV oder Gate, kann einen eigenen Clock-Teiler haben und hat einen Spannungsbereich von -5V bis +10V. Die erzeugten Spannungen können unquantisiert oder auf einer der gängigen Skalen quantisiert werden. Dank der Copy/Paste-Funktion kann man schnell Variationen einer bestehenden Sequenz anfertigen oder diese in eine neue Szene übertragen.
Der Catalyst Controller kann sich in einen Catalyst Sequencer verwandeln! Mit einer speziellen Tastenkombination wechselt man zwischen Controller und Sequenzer Mode, zudem ist die Frontplatte von beiden Seiten bedruckt; so hat man nicht nur die Funktionen des anderen Moduls sondern auch die korrekten Beschriftungen nach dem Frontplattenwechsel zur Hand.
Es ist zwar ganz schön, dass man sich mit den richtigen Utilities Macrocontroller patchen kann, aber bei aller Freude an modularem Arbeiten ist dieser Ansatz wesentlich zu materialfordernd. Den Catalyst Controller habe ich die längste Zeit seit dem Release irgendwie übersehen und dann aber nach einer Lektüre des Manuals recht schnell realisiert, dass er funktional das liefert, was nur die ambitionierteste Kombination aus etlichen Utilities ansatzweise erreichen kann.
Er benötigt natürlich etwas Setupzeit, bis ein Patch damit musikalisch sinnvoll gesteuert werden kann, ist dann aber ein toller Begleiter sowohl für Übergänge während dem Livespiel, als auch als komplexe Modulationsquelle mit 8 Zielen dank eines CV-Eingangs sowie eines Movement-Recorders. Einige Funktionen, inklusive der Shift-Modes sind grafisch auf dem Modul direkt dargestellt, sodass auch ohne ein Manual einige Features gut erschlossen werden können - andere demgegenüber sind aber gar nicht gelabelt: Hier nehme ich mal beispielhaft die Slew-Einstellung für den Crossfader, welche über Kanal 7 bei gehaltener Shifttaste umgesetzt werden kann. Warum einerseits ein Kanal 6 mit "Clock Div." und Kanal 8 mit "Random" direkt gelabelt sind, bleiben weitere Shift-Features unter den Drehreglern ungenannt. Es mag zwar sein, dass sich der Hersteller dies für weitere Firmwareupdates noch als optionale Verteilung freihält, ich finde es aber dennoch verbesserungswürdig und würde mir auch ein neues, besser beschriftetes Panel zulegen, gäbe es dieses.
Ich habe noch nicht geprüft, welche Firmware auf meinem Controller liegt, aber fürchte schon den Updateprozess, da dieser via Audiofile - meine persönliche Updatenemesis - umgesetzt wird. Hier wäre ich mit einem USB-System schon etwas glücklicher geworden, aber das ist kein Gamebreaker für mich.
Allgemein gibt es hier einen starken Dialekt zwischen intuitiver, grafisch geleiteter Bedienung und hinter Gedächtnisaufwand liegenden "Geheimfeatures". Letztere sind aber keine Eastereggs, sondern zentrale Einstellungen des Moduls. Umso erstaunlicher ist dann aber offen gestanden, wie individualisierbar der Controller ist, sodass z.B. Slews auch für einzelne Kanäle unterschiedlich eingestellt werden können.
Auch praktisch in diesem Zusammenhang ist die Menge an Quantisierungsoptionen für den Reglerbetrieb (diese sind übrigens Endlosdrehregler mit Rasterung) bis hin zur Sonderbelegung mit Gates. Das machte für mich sofort Sinn, da ich auch einzelne Kanäle im Pfad dann als Schalter direkt an VCAs, Switches und sonstige schaltungsfähige Module schicken kann (hier natürlich dann den Slew komplett runtergedreht), um z.B. auch einfach während dem mehrfachen simultanen Steuern von kritischen CV-Werten im System gleichzeitig etwas "einzuschalten"/ zu "starten".
Das Festlegen und konfigurieren der Pfade im Mainmode ist recht schnell verstanden, wer sich bereits einen Patch zusammengesetzt hat und den einen oder anderen Adder/Mixer zwischen verschiedene Module schaltet, kann sich dann darauf aufbauen schöne Transitions und Parts/ Presets erstellen. Dies ist bekanntlich gerade für eine Liveperformance beim Modularsynthesizer die naheliegendste Möglichkeit, nicht nur einen endlos langen Titel, sondern vielleicht sogar mehrere hintereinander performbar zu machen. - Ich mag auch das Feature, die angelegten Szenen per gehaltenem Knopf akut aufzurufen, was unter anderem für Genres wie Dub eine nützliche Sache sein dürfte.
Noch dazu kommt der alternative Modus als Catalyst Sequencer, inklusive drehbarer Faceplate, um das Modul dann auch wieder mit der richtigen Beschriftung in Betrieb nehmen zu können. In meinem Fall kann ich hierzu jedoch nicht wirklich viel sagen, weil ich das Modul explizit als Controller angeschafft habe und auf genügend Sequencer aller Art zurückgreifen kann.
Fazit: Der Controller ist - auch wenn er teilweise selbst eine straffe Lernkurve aufweist - unheimlich nützli