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Das Rockett The Melody Overdrive wurde gemeinsam mit Mark Lettieri von Snarky Puppy entwickelt und liefert einen sahnigen Overdrive, der sich bestens für fließende Fusion-Soli eignet. Für eine exzellente Anpassbarkeit der Klangfarbe bietet das in Kalifornien gebaute Melody außerdem einen graphischen 6-Band Equalizer mit bis zu 18 dB Boost oder Cut je Frequenzband.
Rockett The Melody OverdriveDer große Vorteil des Melody Overdrives im Vergleich zu anderen Overdrives liegt auf der Hand: der EQ macht das Teil sehr flexibel, man kann störende Frequenzen absenken oder fehlende boosten. Das funktioniert prima. In der Mittenstellung der Schieberegler rasten diese ein. Ein Anheben der Frequenzen führt übrigens auch zu einem Gain-Boost.
Der 6-Band EQ macht die Bedienung des Pedals aber auch etwas schwieriger, als wenn nur ein einzelener Tonregler oder ein Bass- und ein Höhrenregler vorhanden wären. Mal schnell nachregelen und es passt funktioniert hier nicht. Man muss schon etwas Zeit in die Anpassung des EQs investieren. Aber es lohnt sich.
Der Grundklang des Pedals (alle Frequenzregler in der Mitte) ist sehr voluminös, und die Höhen bleiben eher dezent. Ich würde diesen Sound aber nicht als dumpf bezeichnen, was ich in einer anderen Rezension gelesen habe. Selbst mit Single-Coils ergibt sich so bereits ein sehr fetter Sound, den man dann aber natürlich nach Gusto verstellen kann. Die Verzerrung ist sehr harmonisch und irgendwie angenehm, nicht zu weich und nicht zu hart und sehr röhrenähnlich. Gefällt mir sehr gut.
Den Grundklang oder die Zerrcharakteristik oder wie immer man das nennen möchte, würde ich dabei eher in die Marshall Richtung einordnen. Das Pedal baut wohl auf dem Majestic-Overdrive von J Rockett auf, was ja auch ein Marshall-in-a-Box Pedal ist. Es soll aber auch Gemeinsamkeiten mit dem Dude und dem Blue Note Overdrive besitzen. Letzteres kenne ich nicht, aber der Dude klingt doch ziemlich anders, wie ich finde.
Fazit: ein sehr gutes Gerät, sehr hochwertig und super flexibel.
